Kreuzigungsszene auf dem Isenheimer Altar

Kreuzigungsszene auf dem Isenheimer Altar
Matthias Grünewald schuf im 16. Jahrhundert den Isenheimer Altar für das Antoniterkloster Isenheim. Die Kreuzigung Jesu ist darauf sehr drastisch dargestellt. Auch andere Bilder des Wandelaltars stellen Leid und Krankheit sehr realistisch und eindringlich dar. Im Märtyrer Sebastian stecken noch Pfeile in Brust und Bein.



Der Körper Jesu ist von zahlreichen Wunden von der Geißelung übersäht. Teilweise stecken noch Dornen in der Haut. Da diese Wunden nicht bluten, deuten viele die Darstellung als Symptome des Antoniusfeuers, die der Maler hier verwendete. Die sehr schmerzhafte und oft tödliche Kriebelkrankheit (Ergotismus) wird durch eine Pilzkrankheit des Getreides hervorgerufen, dem Mutterkornpilz, den man an schwarzen Auswüchsen an den Roggenähren erkennen kann. Die Vergiftung verschlechtert die Durchblutung, lässt in schweren Fällen Gliedmaßen absterben und führt sogar zum Erstickungs-Tod. Erkrankte haben das Gefühl, von innen heraus zu verbrennen.
Isenheimer Altar - Jesus mit Symptomen der Kriebelkrankheit oder Antoniusfeuer