John Lennon und die Beatles: Das legendäre "Rolling Stone" InterviewJann S. Wenner
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Am Ende des Fragenmarathons, auf die berühmte " When I'm 64"-Frage, entwarf er ein behagliches Altersidyll an der Seite Yokos irgendwo an der irischen Küste. John Lennon, gerade 30 geworden, hatte zu diesem Zeitpunkt noch exakt zehn Jahre zu leben. < P> Dem Leser, schreibt < I> Rolling Stone-Herausgeber Jann Wenner anlässlich der revidierten Neuauflage seines legendären Interviews vom Dezember 1970, solle bewusst sein, dass die Beatles 1970 weltweit das größte Phänomen waren. " Populärer als Jesus", zitiert er dabei Lennon selbst, der vier Jahre zuvor mit seinem berüchtigten Vergleich in den Vereinigten Staaten für Plattenverbrennungen und einen Bannfluch aufrechter Christen gesorgt hatte. < P> Nun waren die Beatles Geschichte. Wenner und seinem jungen Magazin gebührte also die Ehre, sowohl das erste wirklich relevante Interview mit einem Rockstar geführt zu haben - weit hinausgehend über das gängige Fragenniveau nach Lieblingsfarbe, Leibspeise und Hobbies - als auch detaillierte Aussagen aus erster Hand über das Innenleben und den Split der Beatles erfahren zu haben, und dies von einem der brilliantesten Geister jener Zeit, John Lennon, dem Pop-Gott höchstpersönlich!< P> Genau diese Rolle jedoch mochte John nicht mehr länger spielen. Auf dem Wege der Selbstfindung durch die damals populäre Urschrei-Therapie, schwor er jeder Ersatzreligion ab. In typisch Lennon'scher Manier sprengte er die Sockel fast sämtlicher Mythen und ( Pop)-Denkmäler. Seine galligen Kommentare gegenüber den Beatles als frauenfeindlichem Macho-Männerbund, machten ausgerechnet aus dem ehemaligen Obermacker einen der ersten Verfechter feministischer Prinzipien. < P> Dieser Interview-Meilenstein der Rockgeschichte ist Teil einer Lennon-Trilogie aus dem Hannibal-Verlag, komplettiert durch Die Ballade von John und Yoko, dem letzten Interview mit John kurz vor seiner Ermordung am 8. Dezember 1980, sowie Nowhere Man. Lennons letzte Tage in New York - einer mehr als dubiosen Schlüsselloch- und Massagesalon-Berichterstattung des Ex-Pentagon-Redenschreibers (ein Umstand, der John Lennon ohne Zweifel amüsiert hätte!) Robert Rosen, der seine Enthüllungen auf eine ominöse Tagebuchhinterlassenschaft des Ex-Beatles stützte. Halten wir uns an die Interviews, die eine klarere Sprache sprechen. < I>-Ravi Unger
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