Religionsgeschichte Europas: Religiöses Leben von der Vorgeschichte bis zur GegenwartChristoph Elsas
Taschenbuch
Die Literatur zu den Weltreligionen sowohl für Kinder als auch für ein breites erwachsenes Publikum ist kaum noch zu überschauen. Dabei sind vergangene europäische Religionswelten aus dem Blick geraten, die Aufschluss über die kulturellen Ursprünge dieses Kontinentes sowie heute noch sicht- und erlebbare Traditionen geben können. Dies gilt für orale und realienkundliche Überlieferungen Skandinaviens und Südosteuropas genauso wie für die Spuren antiker (asiatisch, griechisch, römisch) und germanischer Kulte im Christentum. So hatte Letzteres - trotz extremer Gegenbeispiele ( Sachsen, Donaureiche) - dem Rat Gregors des Großen (590-604) folgend, einzelnen Glaubensgruppen während der Missionierung wohlweislich eine Integrierung ihrer Kultelemente in das neue christliche Leben erlaubt. < P> Der Rahmen der < I> Religionsgeschichte Europas. Religiöses Leben von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart von Christoph Elsas ist weit gesteckt: Spuren nichtschriftlicher Kulturen ( Felsenkunst, Steinsymbolik) wie die der Steinzeit blieben über Jahrtausende bekannt. Bis weit in das mittelalterliche religiöse Vorstellungsvermögen reichten die natur- und heldenorientierten indoeuropäischen Kulte (zum Beispiel der Skythen, Thraker, Kelten, Slawen). Die Mythologisierung bei gleichzeitiger Vermenschlichung einer Vielzahl von Göttern aus der minoischen wie griechischen Zeit wurden neben dem etruskischen Einfluss maßgebend für die zentralen Gottgestalten Roms, die wiederum mit zunehmender Ausdehnung des römischen Herrschaftsbereiches durch kleinasiatisch-orientalische Gottheiten ergänzt wurden. < P> Der massivste Einschnitt in diese alten abendländischen Religionswelten war jedoch der seit dem 4. Jahrhundert nicht mehr aufzuhaltende Sieg des christlichen Monotheismus, dem in seinen Berührungsgebieten ab der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts dann der Islam gegenüberstand. Dieses christliche Europa im Spiegelbild seiner innerreligiösen, kirchlichen und profanen Geschichte über die Konfessionalisierung, Aufklärung und Säkularisierung bis zu den zeitgenössischen Begegnungen der europäischen mit den östlichen Religionen schließt diesen hochspannenden, souverän geschriebenen, klar strukturierten und interdisziplinär ausgerichteten Band ab. Sicher keine leichte, dafür aber eine lohnende Lektüre für Theologen, Vor- und Frühgeschichtler und Kulturwissenschaftler ebenso wie für generell an Religion und der Geschichte Europas Interessierte, die sich bei gewünschter Vertiefung der Kenntnisse an dem aktuellen und sorgfältigen Literaturverzeichnis orientieren können. < I>-Osseline Kind
|