Band of GypsiesAudio CD
Die internationale Bezeichnung " Gypsy" erhielt das bei uns immer noch als " Zigeuner" bezeichnete Volk einst in Ableitung von " Egypt", weil man den Ursprung in Ägypten vermutete. Doch da irrte sich der Namensgeber, war die Nation ohne eigenes Territorium doch zunächst in Rajasthan zu Hause. Vom Norden Indiens zog man vor circa tausend Jahren gen Westen und hinterließ auf den Wanderungen in allen Durchgangsländern kulturelle Spuren. < P> Auch nach Rumänien führte die Migrationsroute. Die Roma, die sich dort ansiedelten, verknüpften in ihrer Musik schon bald Elemente der früheren Heimat mit Klängen vom Balkan. Im Spiel von Taraf de Haïdouks ist diese Mischung bis zum heutigen Tage erhalten geblieben. Das Riesenensemble aus dem rumänischen Dorf Clejani nahe Bukarest trägt seine traditionsverbundene Folklore seit 1991 auf Tonträgern in die Welt hinaus. < P> Beim wunderschönen vierten Longplay begeistert die Formation, deren Musiker mehreren Generationen angehören und teils einen Altersunterschied von über fünfzig Jahren aufweisen, mit einer ungemein vitalen Spielfreude. In insgesamt vierzehn Titeln deckt man die ganze Gefühls- und Stilpalette osteuropäischer Volksmusik ab. Taraf de Haïdouks, die ihren Namen übrigens Dieben à la Robin Hood verdanken, haben schluchzende, echt herzergreifende Geigenweisen im Programm (" Sorrow, Only My Sorrow"), spurten in Windeseile durch unglaublich schnelle, wilde Tanzstücke (" A Stork Crosses The Danube, In The Company Of A Raven"), verblüffen mit vertrackten Taktmaßen, an denen sich selbst studierte Musiktheoretiker die Zähne ausbeißen (" The Return Of The Magic Horses"), und erheitern mit ausgelassen-lustigen Einlagen (" Dance Of The Firemen"). < P> < I> Band Of Gypsies wurde im Dezember 2000 aufgenommen und besteht aus Livemitschnitten von drei Konzerten in Bukarest sowie einigen zusätzlichen Studioeinspielungen. Neben Taraf de Haïdouks sind hier auch diverse Gäste zu hören. So gaben sich etwa der bulgarische Klarinettist Filip Simeonov, der Perkussionist Tarik Tuysuzoglu aus der Türkei und die Blechbläser des mazedonischen Koçani Orkestar ein Stelldichein. Mit deren Hilfe entstand ein umwerfendes Album voller magischer Momente. Diese C D sprüht nur so vor Lebensfreude! < I>-Harald Kepler
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