Die UFA, ein Traum. Hundert Jahre deutscher FilmHans Borgelt
Taschenbuch
100 Jahre Film in Deutschland, vornehmlich in Berlin - da kommt einiges zusammen in der Erinnerung eines Autors, der sich zeitlebens mit der siebten Kunst beschäftigt hat und als Publizist wie Dokumentarist eng mit ihr verbunden war. Eugen Sklada-nowsky. "erster Filmschauspieler der Welt", erzählte ihm von den Freuden und Qualen seines kinematographi-schen Debüts. Max Mack, " Schöpfer des Autorenfilms", verriet, mit welchen Tricks er den großen Albert Basser-mann zum Kintopp überredete. Giuseppe Beece, " Toscanini des Stummfilms" und Komponist der Caligari-Musik, plaudert aus der Oskar-Meuter-Schule. Willy Fritsch zitiert seinen ersten Tonfilmsatz: " Ich spare nämlich auf ein Pferd. "
Daß Marlene Dietrich, bevor sie zur Bühne ging, als Konzertmeisterin im Stummfilmorchester des Mozartsaals geigte, ist hier zu erfahren. Ebenso, weshalb Renate Müller mit ihrer Schwester Gabriele die Vornamen tauschte. Otto Gebührs erste Filmrolle? Nicht der Alte Fritz, sondern der junge Lenin. Warum trieb es Kammersänger Michael Bohnen, den gefeierten Wagner-Interpreten, zum Stummfilm? Weil er Sensa-tionsdarsteller werden wollte. Dan die Ufa nicht nur eine Fabrik der Traume war, sondern selbst zum Traum geworden ist - zeitweilig in politischer Verstrickung auch zu einem Alptraum -, wird in dieser Chronik bewegend geschildert. Ihre Geschichte ist weitgehend die Geschichte des deutschen Films schlechthin. Der Ufa-Rhombus, noch immer berühmt, weist optimistisch in die Zukunft: Das neue Babeisberg hofft auf grünes Licht. Ereignisse und Erlebnisse - das sind einerseits die wichtigsten filmhistori-sehen Fakten, andererseits die persönlichen Erfahrungen des Verfassers, dessen Gabe, Geschichte als Geschichten zu erzählen, diesem reich illustrierten, fachlich fundierten, mit vielen Anekdoten gewürzten Buch seinen Unterhaltungswert gibt.
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