Kriminalgeschichte des Christentums 6: 11. und 12. Jahrhundert: Von Kaiser Heinrich II., dem "Heiligen" (1002), bis zum Ende des Dritten Kreuzzugs (1192)Karlheinz Deschner
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Karlheinz Deschner gilt als der sowohl schärfste wie kenntnisreichste Kirchen- und Religionskritiker unseres Jahrhunderts. Seit 1958 prangert er in seinen entlarvenden und provozierenden Arbeiten immer wieder aufs Neue die Doppelmoral, Triebfeindlichkeit und politische Korrumpierbarkeit der Amtskirchen an. Seit 1986 arbeitet er an seinem wohl ehrgeizigsten Werk, einer umfassenden Kriminalgeschichte des Christentums, von der nunmehr der sechste Band vorliegt. < P> Deschner nimmt für sich in Anspruch, nichts weniger als "eine Historie des Christentums" zu schreiben, "eine Geschichte christlicher Dynastien, christlicher Fürsten, christlicher Kriege und Scheußlichkeiten, eine Geschichte jenseits aller institutionellen oder konfessionellen Schranken", und der Leser darf ihn beim Wort nehmen. < P> Gegen das "gigantische Übergewicht all der verdummenden, täuschenden, lügenden Glorifikation" der christlichen Religion setzt Deschner seine "negative Christentumsgeschichte". Es ist eine Geschichte des Krieges, eines einzigen Krieges nach außen und innen, eine Geschichte der Unterdrückung der eigenen Untertanen und Gläubigen und der erbarmungslosen Ausrottung aller Andersgläubigen. < P> Mit dem sechsten Band seiner Kriminalgeschichte des Christentums ist Deschner im 11. und 12. Jahrhundert angelangt, dem Zeitalter der Kreuzzüge und Gegenpäpste. Es waren blutige Jahrhunderte, in denen das Abschlachten im Namen Christi auf den Osten Europas und das Heilige Land übergriff und in Deutschland die Judenpogrome ihren Anfang nahmen. Unvorstellbare Greueltaten wurden im Namen und mit dem Segen der römischen Kirche begangen, doch der Klerus begnügte sich nicht länger mit einer passiven Zuschauerrolle. Die Bischöfe führten zahllose Feldzüge und griffen auch selbst zur Waffe. 10 Bischöfe fielen auf den Schlachtfeldern, und während die Toten zu Heiligen verklärt wurden, bauten die Überlebenden mit der Beute aus ihren Kriegszügen Kirchen und Paläste oder finanzierten ihre politischen Intrigen. < P> " Wer Weltgeschichte nicht als Kriminalgeschichte schreibt, ist ihr Komplize. " In Karlheinz Deschner hat die christliche Weltgeschichte ihren schonungslosesten Ankläger gefunden. < I>-Stephan Fingerle
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