Juden in der Westukraine. Jüdisches Leben und Leiden in Ostgalizien, Wolhynien, der Bukowina und Transkarpatien 1933-1945.Jakob Honigsman
B, Broschiert
Juden lebten in der heutigen Westukraine seit rund 1000 Jahren, und das k. u. k. Lemberg, das polnische und spätere sowjetische Lwow, das heutige ukrainische Lviv, entwickelte sich zu einem der Zentren des jüdischen Lebens in der Welt überhaupt. Jüdinnen und Juden fanden sich in allen Schichten der Gesellschaft, d. h. vor allem ihrer eigenen, und zuletzt, d. h. bis 1941 fanden sie sich in allen Berufen, in Landwirtschaft und Industrie, in Handwerk und Handel, in Wirtschaft, Kultur, Künsten, freien Berufen, Politik und Wissenschaften. Es war eine unglaublich reiche Welt mit beträchtlicher Außenwirkung. . . .
Diese 700- bis 1000-jährige einmalige jüdische Welt ist in knapp zwei Jahren deutscher Besatzung und N S-Terrorherrschaft 1941-1943 völlig zerstört und vernichtet worden, besonders blutig ab August 1942: . . . " Somit kamen allein im Distrikt Galizien während der Hitler-Herrschaft über 610. 000 Juden ums Leben. " Besonders bestialisch waren die Vernichtungsaktionen jüdischer Kinder und Kleinkinder sowie die von Alten und Kranken. An vielen Mordaktionen waren einheimische Denunzianten und Kollaborateure beteiligt, doch gab es auch örtliche Judenretter, nicht zuletzt den Deutschen Berthold Beitz. Es gab die erpresste, sehr unterschiedliche Mitwirkung der von den Deutschen installierten und kontrollierten " Judenräte", und es gab ussichtslosen, erzweifelten, heldenhaften Widerstand verschiedenster Art.
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Anfang Juli 1941 wurde Czernowitz von rumänischen und deutschen Einheiten besetzt, das Einsatzkommando 10a der Einsatzgruppe D begann sofort mit den Mordaktionen. Im August 1941 wurde mit den Deportationen nach Transnistrien begonnen, d. h. in die Region der südlichen Ukraine zwischen Dnjestr und Bug. Für Rumänien einschließlich Bukowina, Bessarabien und Transnistrien werden ca. 420. 000 Ermordete bzw. durch die Deportation Verstorbene beklagt, für die Bukowina allein ca. 60. 000.
( Aus dem Vorwort)
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