Vom Goldstandard zum EURO: Die Geschichte des internationalen WährungssystemsBarry Eichengreen
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" Das internationale Währungssystem ist der Kitt, der die einzelnen Volkswirtschaften untereinander zusammenhält. " Das sagt der Wirtschaftsdozent Barry Eichengreen über ein System, ohne das die heutige globalisierte Ökonomie kaum denkbar wäre - bildet es doch den Rahmen für weltweites Wirtschaften. Doch dieses Internationale Währungssystem ist nicht einfach vom Himmel gefallen, es hat eine eigene Geschichte, und die erzählt Eichengreen in seinem Buch. < P> Dabei wendet er sich mit seinen Ausführungen ausdrücklich an Laien wie an Fachleute, was ihm auch gut gelingt - mit den Einschränkungen einer an sich recht komplexen Materie. Eichengreen führt seine Leser chronologisch durch die Geschichte der internationalen Währungszusammenarbeit, erläutert die Entwicklung der einzelnen Mechanismen und zeigt Stärken und Schwächen dieser Systeme. < P> Die Betrachtung beginnt er mit der Einrichtung des Goldstandards in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die zuvor in nationaler Verantwortung betriebene Ausgabe von Gold- und Silbermünzen wurde, wenngleich noch oberflächlich, zwischen den Nationen abgeglichen. Der Goldstandard war zwar noch kein automatisiertes System, aber eine erste internationale geldpolitische Kooperation. < P> Nach ausführlich beschriebener wechselhafter Entwicklung wurde er 1946 durch das Abkommen von Bretton Woods abgelöst, das weitgehend stabile Wechselkurse festschrieb. Die Übereinkunft hielt bis 1973, danach war wieder flexibler Devisentausch angesagt. Dem begegnete man in Europa mit dem " Europäischen Währungssystem" und letztendlich mit der Einführung der gemeinsamen Währung " Euro", dem nach Eichengreen "radikalsten Einschnitt in der Währungslandschaft seit Bretton Woods". Ein Einschnitt, der ohne die Erfahrungen seit den Zeiten des Goldstandards kaum denkbar wäre, das verdeutlicht Eichengreens außergewöhnliche Mischung aus Ökonomie- und Geschichtsbuch. < I>-Joachim Hohwieler
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