Marshal Blueberry, Bd.3, Blutige GrenzeJean Giraud, Moebius, Michel Rouge
Taschenbuch
Interessanterweise gehört das Westerngenre zu den immer aktuellen Themen frankobelgischer Comics, wogegen in den USA dieses Genre als Bestandteil der populären Kultur endgültig ausgedient hat. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Blueberry, inzwischen auch als Marshal, immer noch durch den wilden Westen zieht. Und auch das derzeitige Abenteuer, dessen dritte Episode nun vorliegt, bestätigt das alte Vorurteil, dass die besten Western aus Europa kommen: Die Filme aus Italien und die Comics aus Frankreich und Belgien. Blutige Grenze führt die Story des Vorgängers Mission Sherman weiter: Marshal Blueberry jagt in geheimer Mission Armeeangehörige, die aufständische Indianer mit Waffen beliefern. Was zunächst wie eine Korruptionsaffäre innerhalb der Armee aussieht, stellt sich immer mehr als eine Verschwörung mit unabsehbaren Ausmaßen dar. Auch wenn der Gesamtplot um Marshal Blueberry etwas zu gigantisch daherkommt, gelingt es Jean Giraud alias Möbius immer wieder, durch seine Charaktere und die Beschreibung einzelner, kleiner Situationen den Leser zu fesseln. So ist zum Beispiel der Showdown gegen Ende diese Albums schon ein kleines Meisterwerk für sich. Und der blonde Bösewicht in diesem Abenteuer ist ein absolut würdiger Vertreter dieser im Wilden Westen überaus bedeutenden Gattung. So kann dieses Album den Leser zwar nicht über den Tod von Morris, dem Lucky-Luke-Schöpfer, hinwegtrösten, aber zumindest der Geist Sergio Leones lebt durch dieses Album weiter. -Boygar Alpaslan
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