Speed Reading. Schneller lesen - mehr verstehen - besser behaltenTony Buzan
Gebundene Ausgabe
" Lesen Sie mit dem Gehirn!" rät der Autor und verspricht, man könne mit seinen Übungen zum "intellektuellen Spitzenstürmer" werden. Der derzeitige Weltrekordhalter im " Speed Reading", Sean Adam ( U S A), soll es auf 3850 Wörter pro Minute bringen - zirka die 16fache Geschwindigkeit des Normallesers. Bewiesen hat Adam seine Leistung, indem er einen Roman las und dann darüber berichten konnte: Symbolgehalt und Sprachniveau, den literarischen Stil und vieles mehr. Das Buch richtet sich jedoch auch an " Wissenschaftler, Universitätsangehörige, Studenten, Manager, Führungskräfte". Und wer, wie sie, beruflich viel lesen muß, ächzt freilich nicht unter der Last ungelesener Lyrik, sondern muß Massen von Fachtexten zuverlässig lesen. Ob sich auch hier eine fabelhafte Temposteigerung ergibt, wenn man, wie Buzan fordert, mit dem "geistigen Auge" liest und ein "zyklopisches Wahrnehmungsvermögen" aktiviert? < P> Auch mehrere Zeilen gleichzeitig soll man lesen, teilweise rückwärts, mit "beidseitiger Lesehilfe" oder der " Zick-Zack"-Methode, dazu "das S" benutzen oder, oder. . . Trainiert wird dies anhand von Testtexten, teilweise vom Leseoptimierer selbst verfaßt. So versucht man also beispielsweise, die Augen in einer "vertikalen Wellenbewegung" über Buzans Text zum Thema außerirdische Intelligenzen gleiten zu lassen. Man schnappt etwas auf, doch fragt sich: Wie lange muß ich üben, bis ich so lesen kann? Und: Wenn das so einfach ist, warum liest nicht schon jeder "speed"? Schließlich hat " Speed Reading" seinen Ursprung am Anfang des Jahrhunderts, wie Buzan schreibt. Er schreibt auch viele Ideen auf, die mit schnellerem Lesen für Führungskräfte eher wenig zu tun haben. Über Sprachgebrauch und Wortschatz referiert er und widmet ein Extrakapitel dem " Wert von Literatur und Poesie", bevor er das Buch mit einer Seite über " Ihre außergewöhnlichen Möglichkeiten für die Zukunft" enden läßt. Ob jene sich mit dem Buch eröffnen? Immerhin gibt es einen Anstoß, über das Lesen und dessen Drumherum nachzudenken. < I>-Frank Rosenbauer
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