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Buch, Hörbücher:

Popkultur

Seite 2

Populäre Religion: Auf dem Weg in eine spirituelle Gesellschaft

Hubert Knoblauch

B, Broschiert

Läden, Schuppen, Kaschemmen: Eine Hamburger Popkulturgeschichte

Christoph Twickel, Michele Avantario, Denis Krah, Wiebke A Kuhn, Jan Möller, Tina Petersen

Taschenbuch

Gut erhaltenes Taschenbuch mit leicht geknicktem hinterem Buchdeckel.

Blue Jeans: Levi Strauss und die Geschichte einer Legende

Katja Doubek

Gebundene Ausgabe

" Das Gehaimnis von den Hosen sint die Niten, wo ich in die Taschen mache. " Trotz der ungelenken Orthografie des Schneiders Jacob Davis, erkannte Levi Strauss sofort die geniale Idee, die dahinter steckte. Ständig abgerissene Taschen hatten einen unzufriedenen Kunden auf die Palme und das Schneiderlein auf die Niete gebracht. Ein wertvoller Mitarbeiter war gewonnen und ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zum berühmtesten Beinkleid der westlichen Welt war getan. Die Nietenhose war geboren.

Bis zu diesem Zeitpunkt - man schrieb das Jahr 1872 - war es ein langer Weg gewesen von Buttenheim nach San Francisco. In der bettelarmen jüdischen Familie Strauss hätte kaum einer geahnt, dass das Neugeborene, das am 26. Februar 1829 in dem Weiler nahe Bamberg seinen ersten Schrei ausstieß, im fernen Amerika einst Geschichte schreiben sollte. Nur ein Jahr nach dem Tod seiner ersten Frau, die ihn mit fünf hungrigen Mäulern zurückgelassen hatte, hatte der Hausierer Hirsch Strauss die Nachbarstochter Rebekka geehelicht. Kind Nummer sieben endlich - Löb genannt - war der Volltreffer, der die Welt in Indigo tauchen sollte.

Katja Doubek, die bislang mit eigenwilligen Nachschlagewerken ( Das intime Lexikon, Lexikon merkwürdiger Todesarten) aufwartete, hat nun zum großen Wurf angesetzt und die sagenhafte Erfolgsstory des Blue-Jeans-Erfinders romanhaft nacherzählt. Die Recherchen zu den Lebensdaten des Geschäftsmanns Levi Strauss bildeten naturgemäß kein Problem. Schwieriger hingegen gestaltete sich das Dunkel der Anfangsjahre. Freiheit der Romanbiografie - jene sagenhafte Liebe zur Nachbarstochter Pauline, die den traurigen Auswanderer Löb wie Orson Welles' " Rosebud" ein Leben lang verfolgte, fabulierte Katja Doubek kurzerhand zu der ihr "stimmigsten Version" zurecht.

Begleiten wir also den jungen Löb auf seinem mühevollen Treck ins Gelobte Land. Hier, im brodelnden San Francisco zu Zeiten des Goldrausches, inmitten exotischer Legenden wie Lola Montez und Buffalo Bill, kam ihm angesichts der mangelhaft bekleideten Goldgräber die gewinnträchtige Idee: Neue Hosen braucht das Land. Levi Strauss hatte den Stoff fürs Leben gefunden - aufgegriffen und solide nachgewebt von Katja Doubek. < I>-Ravi Unger

Die Legende vom LSD

Günter Amendt

Taschenbuch

Religion in der Popkultur

Andrew M. Greeley

Taschenbuch

Wie klingt die Neue Mitte?: Last Exit Walhalla (Bibliothek der Popgeschichte)

Martin Büsser

Taschenbuch

Mitte der 90er-Jahre, als in Deutschland vor allem eine Jugendkultur die Schlagzeilen beherrschte, nämlich diejenige brandmordender Nazis, gingen die Wortmeldungen zweier Personen durch die Agenturen, deren Allianz doch überraschte: Heinz Rudolf Kunze und Dieter Thomas Heck forderten darin einmütig eine Rotationsquote für deutschsprachige Musik in Radio und Fernsehen, während zur gleichen Zeit die Böhsen Onkelz auf Platz eins der deutschen C D-Charts kletterten. Jahre später wird Gerhard Schröder seine Neujahrsansprache auch auf M T V halten, und V I V A-Chef Dieter Gorny wird den denkwürdigen Satz sagen, auch die Börse sei Pop.

Die Popkultur ist damit endgültig im Schoß der " Neuen Mitte" angekommen - als entertainender Weichzeichner des neoliberalen " Survival Of The Fittest". Die faschistoide Ästhetik solcher Bands wie Rammstein oder eines Überfremdungsängste schürenden Videos wie Die Flut von Joachim Witt mit ihrer Neuauflage archaischer Vorstellungen von Männlichkeit und Stärke sowie dem Kult des athletischen, gesunden Körpers steht dazu in keinem Widerspruch, sondern hat ihren festen Platz im Formenkanon einer neuen ( Pop-) Leitkultur. < P> Martin Büsser verfolgt wie in einer Reihe von Veröffentlichungen davor - darunter insbesondere Antipop und If the kids are united - auch in seinem neuen Buch < I> Wie klingt die Neue Mitte die These vom Ausverkauf des Pops als " Musik der Unbefugten" ( Günter Brus), als subkulturelles Projekt des Non-Establishments. Mit gewohntem Sachverstand und einer fast überbordenden Fülle von Material zeichnet er eine Entwicklungslinie von radikalen Verweigerungsbewegungen wie Punk, Industrial und New Wave in den 70er- und 80er-Jahren bis zur radikalen Affirmation des Bestehenden seit Anfang der 90er-Jahre. Im weiten Becken des Mainstreams findet er latente Revisionismen im Zuge eines wiedererstarkten nationalen Identitätsbewusstseins und eines hip ummantelten Sozialdarwinismus, die ihm weit gefährlicher erscheinen als die offen faschistischen Hetzparolen grölender Nazi-Combos. Hätte die Popkultur jemals so etwas wie Unschuld besessen, wäre ihr diese spätestens heute endgültig verloren gegangen. < I>-Mark Stöhr