Garantiert aufs Gymnasium! Tipps und Tests für den sicheren Schulwechsel Ihres KindesRaimund Pousset
Taschenbuch
Haben Sie Abitur? Nein? Noch gehören Sie damit zur Mehrheit in diesem Land, doch vermutlich nicht mehr lange. 55 Prozent der Eltern streben heute für ihre Kinder einen Platz im Gymnasium an, zwischen 35 und 40 Prozent eines Schüler-Jahrgangs schaffen es bis zum Abi, in Hamburg bereits knapp die Hälfte. Von diesem Trend geht Raimund Pousset aus und verbindet in seinem Ratgeber fachliche Überlegungen - er ist gelernter Pädagoge - mit der Perspektive des betroffenen Elternteils, denn seine eigene Tochter besucht seit kurzem das Gymnasium. Unter dem etwas irreführenden Titel Garantiert aufs Gymnasium! leistet er Hilfestellung bei der Wahl der geeigneten weiterführenden Schule, wobei auch deutlich wird, dass einige Kinder eben garantiert nicht auf ein Gymnasium gehören. Um ehrgeizigen Eltern diese Einsicht möglichst schonend nahe zu bringen, gibt es verschiedene Tests, in denen die Voraussetzungen für schulischen Erfolg überprüft werden können. Fast wichtiger als das Lernverhalten des Kindes erscheinen hier die mehr oder weniger bildungsfreundlichen Familienverhältnisse und die Motivation der Eltern: Warum soll das Kind eigentlich unbedingt aufs Gymnasium gehen - vielleicht um die eigene, eher unspektakuläre Schullaufbahn vergessen zu machen? Der Autor wird zum Anwalt der Kinder und schreibt den Erwachsenen einige pointierte Weisheiten ins Stammbuch: " Schulversagen ist in aller Regel elterliches Erziehungsversagen", so Pousset. Alles in allem wirkt der flüssig geschriebene Leitfaden erfreulich unideologisch. So wird den südlichen Bundesländern zwar ein Qualitätsvorsprung attestiert, gleichzeitig werden die eingeschränkten Wahlmöglichkeiten beim Schulwechsel als staatliche Gängelung kritisiert. Und was Lehrpersonal und -methoden betrifft, sehen manche Gymnasien im Vergleich zur Grund- oder Realschule ganz schön alt aus. Neben zahllosen Schildern, die in Richtung Gymnasium zeigen, enthält dieser Schulwegweiser also auch einige unübersehbare Warnsignale. Wo man schließlich abbiegt - diese Entscheidung kann und will er den Betroffenen nicht abnehmen, aber er macht ihnen Mut: Denn Sackgassen gibt es im Bildungslabyrinth so gut wie keine. -Patrick Fischer
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