Der verschwundene 30. Euro

Ursprünglich: Das verschwundene Markstück

Wie das bei allen solchen Geschichten ist, habe ich das natürlich alles selbst erlebt:

Wir waren drei Freunde im Fichtelgebirge, der Hans, der Moritz und ich, der Max. Eines Tages sahen wir in einem Schaufenster einen wunderschönen Lederball liegen. "30 Euro" sagte das Preisschild, und wir nahmen uns vor zu sparen. Nach ein paar Wochen lag der Ball immer noch da, und jeder von uns hatte einen 10-Euro-Schein in der Tasche. Nicht lange, und der Ball war unser, fast zu schön, um damit Fußball zu spielen! Stolz spazierten wir damit durch die Stadt.

Währenddessen war der Ladeninhaber zurückgekommen und nachdem der Lehrling ihm von seinem Verkaufs-Erfolg berichtete, schalt er ihn, weil er vergessen hatte, das Preisschild auszutauschen, das den Ladenhüter durch einen Rabatt auf 25 Euro herabgesetzt hatte. Ärgerlich gab er ihm fünf Eurostücke mit dem Auftrag, uns nachzulaufen und uns diese zurückzugeben.

Schwitzend holte er uns ein und wollte uns die fünf Eurostücke geben. Aber wie teilt man 5 durch 3?! Nachdem er uns von seinem verärgerten Chef erzählte, hatten wir eine mitleidige Sekunde und gaben ihm zwei Euro, für die restlichen drei kauften wir uns je ein Eis mit Sahne für 1 Euro. Einfache Rechnung.

Beim Eisschlecken rechnete ich nach:
  • 10 Euro hatte jeder von uns dreien gegeben,
  • 1 Euro zurückbekommen ergibt 9 Euro pro Person.
  • Drei sind wir, also 3 x 9 ergibt 27.
  • Zwei Euro gaben wir dem Lehrling, ergibt 29.
  • Im Laden hatten wir aber 30 Euro bezahlt!
  • Wo ist der 30. Euro geblieben?
    Hat der Lehrling uns über's Ohr gehauen?!
Quelle: Max Gaszak, Marktleuthen, nacherzählt von Erwin Purucker
Das ganze funktioniert natürlich auch in Mark, Gulden, Heller oder Batzen. Die Geschichte gibt's auch mit Stammgästen eines Restaurants, denen der Ober aus Versehen zu viel berechnet hatte. Für die Bonzen funktioniert's auch mit mehr Nullen nach der Art: »Drei Neureiche kauften sich einen Porsche für 300 000 Euro.« …

… Obwohl, mit dem Porsche funktioniert's glaub ich nicht. Erstens müssen solche Kunden nicht durch drei teilen und außerdem läuft der Porsche-Händler denen wahrscheinlich nicht nach, wenn sie zu viel bezahlt haben. Auf 50 000 Euro hin und her kommt's ja nicht an!

Denkpause

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