Cellosonaten 1-5 (Ga)Audio CD
Spannend ist es allemal, wenn zwei international gefeierte Giganten, die ihren Ruhm als Solist erworben haben, aufeinander treffen und beschließen, miteinander zu musizieren. 1963 war dies der Fall: der Pianist Svjatoslav Richter traf auf den Cellisten Mstislav Rostropovitsch. Ihr Programm: Werke, deren Anforderungen hätten kaum unterschiedlicher sein können: die Cellosonaten von Ludwig van Beethoven. Sie umfassen den musikalischen Kosmos des Meisters, denn sie markieren Schnittpunkte seiner künstlerischen Entwicklung. Die beiden frühen Sonaten op. 5 von 1796 repräsentieren das Frühwerk, Nr. 3 op. 69 von 1807/08 entstand auf der Schaffenshöhe des "mittleren" Beethoven und die beiden Sonaten op. 102 von 1815 leiten sein Spätwerk ein. < P> Erstaunlich wie ein jeder, der es gewohnt ist alleine auf dem Podium zu agieren und somit die Bewunderung einzuheimsen, sich hier unterzuordnen bzw. in Partnerschaft zu musizieren vermag. Dabei räumt Beethoven beiden Instrumenten gleiche Bedeutung ein. Rostropowitschs warmes beseeltes Spiel ist das reinste Vergnügen, Richters zuweilen grimmiger Griff in die Tasten lässt nicht die geringste Gefühlsduselei aufkommen. Drängend, voranstürmend, ganz ihrem rhapsodischen Charakter entsprechend erklingen die beiden Jugendwerke. Schroff und herb gibt sich die fünfte Sonate. Momente reinster intimster Ausdruckstiefe finden sich natürlich ebenso; besonders im " Adagio con molto sentimento", den Pablo Casals einen " Trauermarsch" nannte. Fesselnd gelingt den beiden die Fuge im Finale; ein gefürchtetes Stück - wegen seiner immensen spieltechnischen Ansprüche. Absolute klangtechnische Balance und ein kongeniales Zusammenspiel machen diese Aufnahme zu einer Sternstunde der Plattengeschichte! < I>-Teresa Pieschacón Raphael
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