The Emerson EncoresAudio CD
" Zugabe, Zugabe", ruft einem die C D des amerikanischen Emerson String Quartets entgegen: Eugene Drucker und Philip Setzer ( Violinen), Lawrence Dutton ( Viola) und David Finckel ( Violoncello) haben ihr Ohrenmerk auf " Encores" gelegt, jene Kabinettstücke, die als musikalisches Dessert nach einem Streichquartettabend gegeben werden. < P> " Ein besonderer Reiz von Zugaben ist unter anderem ihre Spontaneität", so Gründungsmitglied Eugene Drucker im Begleitheft der C D, "das Überraschungsmoment für die Zuhörer, während wir Gelegenheit erhalten, uns musikalisch von einer neuen Seite zu zeigen". So steht das Kleeblatt, das sich 1976 an der New Yorker Juillard School zum Quartettspiel zusammenfand, quasi allabendlich vor der Qual der Wahl: Welche Zugabe passt zu welchem Stück? Nach Beethoven noch mehr Beethoven? Wie viele Zugaben soll man spielen? Und in welcher Reihenfolge? " Ein wichtiger Faktor ist die Stimmung, in der wir die Zuhörer entlassen wollen, " fährt Drucker fort. < P> Das Emerson String Quartet präsentiert auf der C D Encores Zugaben unterschiedlichen Charakters, von Haydn bis Barber, 40 Sekunden kurz bis achteinhalb Minuten lang. Ob mit Beethovens dahinfegendem " Presto" aus Opus 130, Wolfs charmanter " Italienischer Serenade", Puccinis opernhaften " Crisantemi" oder Schuberts stimmungsvollem " Streichquartettsatz": Die Emersons bestechen durch präzises Spiel und mitreißende Interpretationen. Verblüffend geradezu die Virtuosität im " Allegro molto" aus Beethovens Streichquartett Opus 59 Nr. 3! Ein kleiner Wermutstropfen kullert allerdings nach knapp 80-minütigem Hören: Auf die Dauer wirken allzu viele Zugaben am Stück "so schön sie auch einzeln sein mögen" wie eine riesige Portion Mousse au Chocolat. Mit Sahne. < I>-Beatrix Gillmann
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