Dvorak: Klavierquartett Es-Dur Op. 87, Romantische Stücke für Violine und Klavier Op. 75, Sonatine G-Dur Op. 100Audio CD
Diese Veröffentlichungen dokumentiert einerseits ein Zusammentreffen berühmter internationaler Solisten, andererseits sticht der Name eines der ganz großen Altmeister der Klassik-Szene hervor, von dem man fast erwarten könnte, dass er seine Kollegen an die Wand spielt: der Geiger Isaac Stern. Die Befürchtungen sind jedoch unbegründet: Die homogene Leistung der verschiedenen Musikergenerationen eröffnet sich schon in den ersten Takten des Klavierquartetts und feiert in dem Moment, in dem das überschwängliche Hauptthema erscheint, ihren ersten Triumph. Spätestens hier ist klar, dass es sich um eine der Aufnahmen handelt, die auf lange Sicht Höhepunkte des Repertoires werden (und bleiben) können. Nur selten erlebt man die Verbindung des intellektuellen Anspruchs von großer Kammermusik mit ihren sinnlich-musikantischen Qualitäten so stark wie hier. Aber schließlich ist dieses melodienselige Quartett ja nur die Eröffnung des Programms. Der Höhepunkt ist (für mich) das dritte Werk: die " Sonatine op. 100" - übrigens gar kein so schweres Stück, an dem sich auch so mancher Hobbygeiger versucht. In Isaac Sterns Händen wird das Werk zu einem melancholisch-kantablen Juwel, das sich übrigens im zweiten Satz als "kleine Schwester" der Sinfonie aus der Neuen Welt entpuppt. Auch hier hat Dvorak im langsamen Satz die Impression der landschaftlichen Weite Amerikas eingefangen - eines Landes, in dem der gebürtige Böhme einst Pionierarbeit für das Musikleben geleistet hat. < I>-Oliver Buslau
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