Into the Mirror BlackAudio CD
Im Vergleich zum Debütalbum Refuge Denied ('88) klingt der zweite Sanctuary-Longplayer Into The Mirror Black ('89) fast schon ein wenig zahm. Der kathedralenkompatible Bombastsound von Megadeth-Chef Dave Mustaine ist verschwunden, Sänger Warrel Dane kreischt sich nicht mehr ganz so höhenlastig durch die Songs, und auch in puncto Geschwindigkeit nehmen sich die Power-Metaller aus Seattle ein ums andere Mal zurück. Geschwächelt wird im Sanctuary-Lager allerdings zu keiner Sekunde. Die Band hat einfach ihre Stärken - Danes unverkennbare, aggressive Vocals, das sehr variantenreiche Songwriting und haufenweise geile Metal-Riffs und -Licks - konzentriert und in neun superbe Power-Metal-Tracks gepackt, von denen keiner auch nur ansatzweise Anlass zu Beschwerden gibt. Egal wo man anfängt zu analysieren - bei der exzellenten Hymne " Future Tense", dem garstigen " Taste Revenge", dem anklagenden " Eden Lies Obscured" oder dem Uptempo-Geschoss " One More Murder": Hier passt jede Note, harmonieren sämtliche Musiker absolut perfekt miteinander und erschaffen ein Kunstwerk, das viel, viel mehr ist als die Summe seiner Töne. Kritiker sind immer schnell mit dem Vergleich von wegen " In dieser Platte steckt Herzblut" bei der Hand, doch in diesem Fall trifft er ausnahmsweise mal hundertprozentig zu. < I>-Michael Rensen
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