Lindenstraße Strip-ShowBernhard Prinz
Gebundene Ausgabe
Heißblütige Gemüter seien gleich gewarnt: Der " Strip" im Buchtitel bezieht sich nicht etwa auf die Kunst des aufreizenden Fallenlassens der Kleidung (was sicherlich bei dem einen oder anderen Mitglied der < I> Lindenstraßen-Mannschaft ganz reizvoll wäre), sondern auf einen auch optisch ansprechenden Comic-Strip. Der Münchner Zeichner Bernhard Prinz hat sich - offensichtlich nach intensivem Genuß der Serie - der < I> Lindenstraßen-Figuren angenommen und sie in einem Band voller ironischer Zeichnungen verewigt. < P> Aber zunächst muß man den Titel nochmals einschränken: Zwar sind in dem Buch im eigentlichen Sinne durchaus Comics zu finden, jedoch keine seitenlangen Comic-Strips à la Micky Maus, sondern vielmehr schöne colorierte Bilder, die in höchstens drei Momentaufnahmen immer wieder andere Personen der < I> Lindenstraße auf die Schippe nehmen. Die schwierigen Zeitgenossen wie die streitsüchtige Serien-Giftspritze Else Kling und ihr Sohn Olaf oder der Rechtsaußen Onkel Franz bekommen genauso ihr Fett weg wie die umgänglicheren Charaktere aus dem Hause Ziegler oder die nationale Über-Mutter Helga Beimer. Und sogar Gastauftritte, von denen die echte < I> Lindenstraße nur träumen kann, gibt es: Gerhard Schröder etwa oder Verona Feldbusch statten einen Besuch ab. Auch Macher Geißendörfer selbst hat - ganz der Serie entsprechend - den einen oder anderen Kurzauftritt. < P> Diese ganzen Personen überzeichnet Prinz treffsicher im doppelten Sinne, denn er hebt in seinen kleinen Kunstwerken sowohl zeichnerisch als auch inhaltlich die Besonderheiten jeder Figur hervor. Entstanden sind Karikaturen, die Spaß machen und zudem schön anzuschauen sind. Eine Referenz an die < I> Lindenstraße, denn schließlich ist die Karikatur ja die ehrlichste Form der Bewunderung. < I>-Joachim Hohwieler
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