Desperation: RomanStephen King
Taschenbuch
In seinem neuen Roman < I> Desperation zeigt sich Stephen King von seiner besten Seite, so wie ihn die Fans lieben - es gibt Horror pur. In Nevada, auf der U S 50, dem einsamsten Highway Amerikas, fährt Familie Carver in ihrem Wohnmobil mit dem Namen " Die vier fröhlichen Wanderer" unbekümmert durchs Land, bis mehrere platte Reifen sie am Fortkommen hindern. Als ein korpulenter Polizist sein Auto am Straßenrand parkt, ahnen sie zunächst nichts Böses. Im Gegenteil, eigentlich vermuten sie, er wolle ihnen beim Reifenwechsel behilflich sein. Doch am Ende des Tages finden sie sich nur noch zu dritt restlos verzweifelt in einer Zelle wieder, in einer Stadt mit dem vielsagenden Namen < I> Desperation (und die Bewohner wissen, warum ihre Stadt Verzweiflung heißt). Der Cop ist ein Mensch ohne Moral, das personifizierte Böse. Kann er Gedanken lesen? Und was hat es mit Tak auf sich, mit dem er sich wie in Selbstgesprächen unterhält? < P> Stephen King geht bei diesem Roman in die Vollen, er spielt virtuos mit den unterbewussten Ängsten seiner Leser. Der Knüller: Am Ende der Lektüre wird das Buch nicht einfach weggelegt, sondern es wird zur Fortsetzung gegriffen und der Horror geht ohne Unterbrechung weiter. Unter seinem früheren Pseudonym Richard Bachman hat King einen weiteren Roman Regulator veröffentlicht. Und das Interessante daran: Einige der Personen sind dem Leser aus dem vorigen Buch bekannt. Allerdings spielt ihre Geschichte in einer verschlafenen Vorortstraße von Wentworth, Ohio. Ihre Bewohner, darunter auch die Carvers und ihre Kinder, genießen den wunderschönen Sommer, bis eines Nachmittags ein gelber Lieferwagen durch die Straße fährt, langsam die Seitenfenster heruntergelassen werden und eine doppelläufige Flinte erscheint. Als der Wagen verschwunden ist, liegt der Hund der Nachbarn tot auf der Straße und der Junge, der die Zeitungen ausfuhr, stirbt in seiner Blutlache. < P> Stephen King beweist in seinem Doppelpack des Grauens, dass er ein Meister seines Faches ist. Er inszeniert ein spannendes Experiment: Ein Thema, dieselben Personen, und zwei völlig verschiedene Bücher mit unterschiedlichen Stilen und Sichtweisen. < I>-Manuela Haselberger
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