Die Leute von Birka: So lebten die WikingerSven Nordqvist, Mats Wahl, Björn Ambrosiani
Gebundene Ausgabe
Wenn uns jemand für längst vergangene Zeiten interessieren will, dann sollte er uns Geschichten erzählen, Geschichten von Menschen. Genau das beherzigen die Autoren in diesem außergewöhnlichen Wikingerbuch. Sie zeigen uns die Wikinger nicht als eroberungsverrückte anonyme Masse, sondern gehen einen anderen, viel spannenderen Weg. Mehr als die Hälfte des Buches nimmt eine Erzählung ein, " Ein Stein für Vigdis". Darin lernen wir den Bronzegießer Sigurd und seine Familie kennen. Wir sehen ihren Alltag, begleiten den Sohn Holmsten auf einer Seereise, besuchen ein Thing, bei dem über einen Fall von übler Nachrede entschieden wird - und leiden mit Holmstens Schwester Vigdis, die entführt wird und erst nach einer aufregenden Rettungsaktion nach Hause zurückkehren kann. So wird Geschichte begreifbar, anschaulich - und man lernt ganz nebenbei eine Menge über die Wikinger. Das liegt jedoch nicht nur an der Erzählung, sondern auch an den herrlichen, detailgenauen Zeichnungen des Schöpfers von Pettersson und Findus Sven Nordqvist. Er hat viel Platz für seine Illustrationen, nicht zuletzt durch das ungewöhnliche, große Format des Buches. Im zweiten Teil gibt es dann - ebenfalls mit zahlreichen Illustrationen - Hintergrundwissen zu den Wikingern. Verständlich und anschaulich stellt Björn Ambrosiani ihre Heimatländer vor, ihre Seereisen, ihr Leben, ihre Höfe und Häuser, ihre Berufe (vom Kammmacher bis zum Kürschner), ihre Gesellschaft und Religion, Gerichtsbarkeit und Politik. Großartig ist auch der gar nicht trockene Einblick in die Forschung. " Woher wissen wir das alles? ", wird in einem Kapitel gefragt, was zu einem Überblick über Archäologie, Quellen und Experimente führt, mit denen man etwas über frühere Zeiten erfahren kann. Wer etwas über die Wikinger wissen möchte, sollte dieses Buch lesen. Seine Mischung aus Erzählung, Sachinformation und Illustration schafft es in einzigartiger Weise, nicht nur zu informieren, sondern einem Volk und einer Zeit ein ganz persönliches Gesicht zu geben. Das von Holmsten und Vigdis und den Menschen, mit denen sie lebten. < I>-Gabi Neumayer
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