Quartett. Erzählerische Kammermusik.Ina Seidel
B, Broschiert
Ina Seidel geboren am 15. September 1885 in Halle an der Saale gestorben am 2. Oktober 1974 in Ebenhausen bei München Ina Seidel gehörte bis in die 1950er Jahre zu den bekanntesten deutschen Schriftstellerinnen. Sie stammt aus einer bürgerlichen Familie mit literarischer Tradition, wächst auf in geistig anregender Atmosphäre: " Die Liebe zur Natur, zur Dichtung, zur Kunst, die wir von früh an vorgelebt bekamen, war ganz ursprünglich, unreflektiert. " 1907 heiratet sie ihren Cousin, den Pfarrer und Schriftsteller Heinrich Wolfgang Seidel, mit dem sie nach Berlin zieht. Ein Jahr später, erst 23-jährig, wird sie durch die Folgen eines Kindbettfiebers für den Rest ihres Lebens gehbehindert. Doch die willensstarke Ina resigniert nicht. Sie führt das konventionelle Leben einer Pfarrfrau, Hausfrau und Mutter, während sie ihre literarische Tätigkeit zunächst als "private Nebenbeschäftigung" ansieht, für die sie durch ihre langsame Genesung nun allerdings unvorhergesehen viel Zeit hat. Da ihr schon bald die Anerkennung fehlt, wendet sie sich mit ihren Gedichten an den jungen Autor Innenkreis um Börries von Münchhausen, der sie begeistert an seinen Verlag weiterempfiehlt. 1914 bis 1933 veröffentlicht Seidel fünf Lyrikbände. Ihr größter Erfolg wird der Roman Das Wunschkind (1930), der über die Weimarer Republik hinaus in der N S-Zeit bis in die 1950er Jahre eine breite Leser Innenschaft findet. In ihrem letzten Roman Michaela (1959) klagt sie sich ihrer zustimmenden Äußerungen zum Nationalsozialismus an und setzt sich mit ihrer und der Mitschuld einer breiten Schicht des Bürgertums auseinander.
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