Schwi-Schwa-SchweinehundKaroline Kehr
Gebundene Ausgabe
Jeder kennt ihn und jeder hat ihn, manch einer gibt ihm gerne und ständig nach, ein anderer versucht, sich ihm zu widersetzen: Die Rede ist vom inneren < I> Schwi-Schwa-Schweinehund. Auch Florentine, die leicht pummelige, schätzungsweise sechsjährige Hauptdarstellerin, lebt mit ihrem wachsamen Schweinehund. Der meldet sich stets dann zu Wort, wenn es ans abendliche Zähneputzen oder Waschen geht, denn er würde viel lieber im Bett noch einen Schokokeks essen. Auch beim Aufräumen und in anderen kritischen Situationen setzt er sich erfolgreich gegen die vernünftige Florentine durch, denn sie will ja nicht mit ihm streiten. Und während sich ein artiges Kind mit einer Runde Karussell fahren begnügt, fordert Florentines Schwi-Schwa-Schweinehund eine Runde nach der anderen - bis sich das Mädchen hilflos verhakt. Daraufhin wird es höchste Zeit, das böse und unartige andere Ich an die kurze Leine zu nehmen. Von nun an putzt sie gründlich ihre Zähne, räumt brav ihr Zimmer auf - und fängt schon bald an, ihren Schweinehund zu vermissen. Vielleicht liegt ja in der goldenen Mitte der rechte Weg? < P> Die zwölf beeindruckend dringlich gemalten Doppelseiten enthalten rechts lebendige Bilder und links einen kurzen Text. Eine Ausnahme bilden die beiden ausschlaggebenden Wendepunkte in Florentines Denken, deren entsprechende Zeichnungen stilistisch unterstreichend den kompletten Platz und damit eine Sonderstellung einnehmen. Die Bildräume dieses Buches wurden übrigens als Modell gebaut und fotografiert, die Figuren dann mit kräftigen Farben hineingemalt. < P> Karoline Kehr, verantwortlich für Erzählung und Malerei, gelingt es durch die externe Figur des Schweinehundes grandios, die typischen, nicht nur kindlichen Widersprüche im Handeln und Denken mit bezaubernder und verständlicher Art auf den Punkt zu bringen, ohne auch nur auf die leiseste Weise zu moralisieren oder kritisieren. Ein Buch voller Charme mit zahlreichen Ideen zum Schmunzeln. < I>-Simone Gefeller
|