Der moderne japanische Garten: Von der Schönheit der LeereMichiko Rico Nosé
Gebundene Ausgabe
Der moderne japanische Garten ist eine Fortführung der Tradition. In beeindruckenden Bildern hat der Fotograf Michael Freeman, der unter anderem für die Zeitschrift Geo fotografiert, Blickwinkel auf moderne japanische Gärten festgehalten. Seine Fotos erfassen das Wesen der Gärten: Formale Imitationen der Natur, oftmals bis auf ein absolutes Minimum reduziert, verkörpern den Geist des Zen, jener Form der japanischen Selbstläuterung und Besinnung, welche so starken Einfluss auf Kunst und Kultur ausübt. Der Autor Michko Rico Nosé kommentiert nicht nur Freemans Fotos, sondern beschreibt und erklärt den gestalterischen und geistesgeschichtlichen Ansatz aller 37 dargestellten Ensembles. Nosé lässt an einem keinen Zweifel: Der moderne japanische Garten ist ein Mittel zur Einbringung von Zen in die moderne Welt. Die räumliche Enge der Großstadt führt dabei zu jenen modernen Gestaltungsansätzen. Neue Materialien wie Glas, Stahl, Beton und Fieberglas halten Einzug in den Gartenarchitektur. Tradition erscheint in neuer Form. Bemerkenswert sind alle in diesem Buch abgebildeten Gärten; sei es nun der "umbaute Baum" von Denso Sugiura oder der " Fieberglashain" von Makato Sei Watanabe. Eines wird dem Leser sofort deutlich: Der japanische Garten steht nicht für sich alleine! Er ist keine in sich geschlossen Einheit. Der Garten ist nur denkbar in Verbindung mit dem Haus. Haus und Garten sind als Einheit konzipiert. Offene Räume, perspektivische Blicke von Innen nach außen, die Veranda oder der Lichthof als vermittelnder Raum, sowie Gartenelemente, welche bis in den Wohnraum/ Innenraum hineinragen können, heben den Gegensatz zwischen Innen und Außen auf. Haus und Garten bilden eine Einheit. Und während der traditionelle japanische Garten insbesondere in Klosteranlagen oder auf Privatgrundstücken zu finden war, so scheint sein modernes Pendant nun immer mehr auch in der Gestaltung öffentlicher Gebäude und moderner Büroanlagen Einzug zu halten. Dem Leser und Betrachter offenbaren sich diese Aspekte schon allein bei der Betrachtung von Freemans Fotos. Man gewinnt einen hervorragenden Einblick in die moderne japanische Gartengestaltung. Nosés Texten und Freemans Fotos ergänzen sich ideal und machen dem Leser und Betrachter Lust auf mehr! < I>-Christian Dyck
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