SupermanVideospiel
Seit seiner Geburt im Jahre 1983 musste der Mann aus Stahl solchen Herausforderungen wie Richard Pyror, dem Anti-Monitor, Heirat, der Veränderung seines Ursprungs und sogar dem Tod standhalten. Zu keinem Zeitpunkt, im Laufe all dieser Jahre, sind sein Name und sein Ruf jedoch derart bedroht worden wie im Falle des neuesten Spiels < I> Superman für den N64 aus dem Hause Titus. Lex Luthor hält Supermans Freunde Lois, Professor Hamilton und Jimmy Olsen in einer "virtuellen Welt" gefangen; nun ist es an Ihnen, als Superman diese virtuelle Welt zu betreten um Ihre Freunde zu retten. Außerdem sind da noch Braniac, Darkseid, Bizarro, Metallo und verschiedene weitere üble Typen aus der Zeichentrickserie, sowie eine nahezu endlose Liste düsterer Schmarotzer. Die Handlung des Spiels ist zugegebenermaßen etwas dünn, was aber an und für sich noch nicht schlecht ist. Schließlich gibt es eine Menge ausgezeichneter Spiele mit einer hauchdünnen Story. < I> Superman gehört allerdings nicht in diese Kategorie - vielmehr ist das hier beschriebene Spiel eines der schwächsten, die es je gegeben hat, selbst in der verdächtigen Kategorie mit Namen "lizenzierte Spiele". Das Spiel wechselt zwischen standardmäßiger 3 D-Abenteuerkost und zeitlich begrenzten Aufgaben. Im Rahmen der 3 D-Adventure-Elemente müssen Sie unter anderem verschiedene Schlüssel für verschlossene Türen suchen, Ihren Feinden kräftig das Fell über die Ohren ziehen, und Knöpfe in der richtigen Reihenfolge, unmittelbar nach Erhalt der entsprechenden Instruktionen, drücken. Gleichzeitig müssen Sie bei Ihren Missionen durch Reifen hindurchfliegen, die Ihnen Lex Luthor aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen in die Flugbahn gelegt hat, Unschuldigen das Leben retten und Gegenstände von A nach B werfen. Für den Einsatz Ihrer Superkräfte müssen Sie - außer beim Fliegen - sogenannte " Power-ups" wie z. B. Vision Heat, Superatem und Supergeschwindigkeit sammeln - wobei Ihnen jede dieser Superkräfte nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung steht. Klingt doch alles gar nicht so übel, oder? Was einem bei dem Spiel eigentlich erst so richtig die Spielfreude nimmt, ist die Ausführung all dieser Elemente. Die Steuerung ist so unpräzise, dass man annehmen muss, den falschen Knopf gedrückt zu haben und folglich auf alle Knöpfe gleichzeitig einhämmert, damit wenigstens irgendetwas passiert - ein häufiges Problem bei diesem Spiel. Wenn dann noch all die unspektakulären Ziele hinzukommen, hat man plötzlich ein mehr als langweiliges Spiel vor sich liegen. Obendrauf ist < I> Superman 64 noch in eine derart monotone Kulisse eingebettet, dass ein Zen-Garten geradezu überladen wirkt. Die zweifelhafte Kollisionsanzeige und die offensichtlichen Programmierfehler konkurrieren dabei noch um die Aufmerksamkeit des Spielers, und die unwirkliche Grafik ist selbst für ein N64-Spiel der ersten Generation einfacht nur schlecht. Es kommt aber noch schlimmer: Die Mehrspieler-Modi, in denen zwischen " Deathmatch" und " Racing" (ein Spieler platziert die schwebenden Reifen, während die anderen ihn einholen müssen) gewählt werden kann, erinnern stark an < I> Buck Bumble von Ubi Soft und wurden wahrscheinlich in letzter Minute geschrieben. Der Soundtrack, der immer wieder von vorne anfängt, wäre sogar noch für das S N E S schlecht, während Supermans selten zu hörende Stimme an gegebener Stelle von den Darstellern von Man of Steel zu irgend einem unbekannten Sprecher wechselt. Wenn überhaupt etwas für < I> Superman spricht, ist es, dass Fliegen schöner ist als Gehen. Mit anderen Worten: Dies ist das bei weitem schlechteste Spiel, das ich jemals gespielt habe. < I>-Joe Fielder
|