Brendan trifft TrudyConsolata Boyle, Fiona Daly, Roddy Doyle, Lynda Myles, Ashley Rowe, Scott Thomas, David Thompson, Susie Collen, Michael Phillips, Rod Stoneman, Claire Duignan
DVD
Man kann das Kino auch zu sehr lieben, wie Brendan in der irischen Komödie < I> Brendan trifft Trudy, dem Kinodebüt von Kieron J. Walsh. Über seine Leidenschaft für Filme und ihre Stars verpasst der schüchterne Lehrer aus Dublin beinahe sein eigenes Leben. Er ist wie ein Schlafwandler, der nur im Dunkel des Kinosaals oder vor dem heimischen Fernseher aufwacht. Doch das ändert sich als ihn eines Abends im Pub die extrovertierte Trudy ( Flora Montgomery) anspricht. Plötzlich hat Brendan ( Peter Mc Donald) das Gefühl selbst der Held einer Filmgeschichte zu sein und lässt sich auch nicht davon entmutigen, dass Trudy ihn bei ihrem ersten Rendezvous, natürlich einem Kinobesuch, versetzt. Er sucht und findet sie auch. Doch damit beginnen seine Abenteuer erst. < P> Das Drehbuch zu < I> Brendan trifft Trudy stammt von Roddy Doyle, dessen < I> Barrytown-Romantrilogie von Alan Parker (< I> Die Commitments) und von Stephen Frears (< I> The Snapper und < I> Fish & Chips) verfilmt worden ist. Wie in seinen Romanen gelingt es Doyle auch hier, mit wenigen Strichen eindrucksvolle soziale Porträts zu zeichnen. Nur ist der Ton dieses ersten Originaldrehbuchs noch leichter. Alles hat hier etwas ganz und gar Spielerisches. Doyle und Walsh haben ihrer Liebe zum Kino einfach freien Lauf gelassen. Beinahe jede Szene von < I> Brendan trifft Trudy beschwört Erinnerungen an die Anfänge der französischen Nouvelle vague und an alte Hollywood-Klassiker wie < I> Boulevard der Dämmerung, die John-Wayne-Western von John Ford oder die Musicals mit Gene Kelly herauf. < P> Wenn Brendan und Trudy durch die Straßen von Dublin gehen wie einst Jean-Paul Belmondo und Jean Seberg durch die Straßen von Paris in Jean-Luc Godards < I> Außer Atem und dabei plötzlich französisch sprechen, entwickelt Walshs Erstling einen Charme, dem man sich kaum entziehen kann. Auch wenn < I> Brendan trifft Trudy uns natürlich ermahnt, zu leben und nicht nur zu schauen, ist er doch von einer solchen Liebe zum Kino und seinen Träumen erfüllt, dass man ihm kaum etwas wirklich übel nehmen kann - nicht einmal die Szenen, in denen er viel zu moralisch und viel zu plakativ daherkommt. < I>-Sascha Westphal
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