From The Earth To The Moon 02 - Apollo 1 [VHS]Videokassette
Kennedy Space Center, 27. Januar 1967. Die drei für den Raumflug von Apollo 1 vorgesehenen Astronauten sitzen in der Kapsel und führen einen Test der Kommunikationsinstrumente durch. Ein harmloser Routinetest. Doch plötzlich bricht Feuer aus, die Männer können wegen des Luftdrucks die Tür nicht mehr öffnen und kommen in den Flammen um. < P> Diesem dramatischen Auftakt des zweiten Teils der Reihe folgen die Suche nach der Unfallursache und die eingehende Diskussion der Schuldfrage. Letztere wird erfreulich unpathetisch behandelt, ohne irgendjemanden zum Sündenbock abzustempeln. Hauptsächlich zwei Männer geraten jedoch in die Schusslinie, der Verantwortliche bei der N A S A und der Leiter der Raumfahrtabteilung der Firma, die mit dem Bau der Raumkapsel beauftragt war. Mit großem Einfühlungsvermögen werden deren schwere psychologische Belastungen thematisiert, denen sie sich im Folgenden ausgesetzt sehen. In der abschließenden Anhörung über Unfallhergang und Schuldfrage im Kongress, der viel Raum eingeräumt wird, kommen alle Aspekte des Ereignisses zur Sprache: die technischen Schwierigkeiten, der Zeitdruck, die politischen Implikationen, aber auch das Entsetzen und die Trauer von Kollegen und Angehörigen. Nocheinmal sehr dramatisch wird es, als in beklemmenden Rückblenden das Unglück aus Sicht der drei Astronauten dargestellt wird. Die Frage, wie es denn nun eigentlich zu dem Unfall kommen konnte, erklärt einer ihrer Kollegen zuletzt mit einem " Mangel an Vorstellungskraft": Alle waren auf einen Unfall im All vorbereitet, aber keiner darauf, dass so etwas bei einem scheinbar völlig ungefährlichen Routinetest passieren könnte. Schließlich ist auch der schärfste Gegner des Apolloprogramms im Kongress, Senator Walter Mondale, offenbar patriotisch bewegt und gibt seinen Widerstand auf. < P> Diese Folge, in der kein einziger Raumflug gezeigt wird, hätte durchaus langweilig werden können. Doch das Gegenteil ist der Fall: Nach der dramatischen Darstellung des Unglücks zu Beginn wird der Zuschauer in den Bann dieser Tragödie gezogen, die in all ihren menschlichen Facetten fühlbar wird, weit entfernt von den gewohnten kalten Nachrichtenmeldungen. < I>-Yvonne Engel
|