Die Folterkammer des HexenjägersH. P. Lovecraft, Roger Corman, Ronald Sinclair, Floyd Crosby, Charles Beaumont
DVD
Basierend auf einer Erzählung von H. P. Lovecraft, spielt Vincent Price in der Roger-Corman-Produktion < I> Die Folterkammer des Hexenjägers den Abkömmling eines auf dem Scheiterhaufen verendeten Ketzers. In den 1960er-Jahren produzierte die B-Movie-Legende Roger Corman mit < I> Der Rabe, < I> Das Pendel des Todes oder etwa < I> Lebendig begraben eine ganze Reihe erfolgreicher Adaptionen von Edgar Allen Poe. Als man sich 1963 mit < I> Der Fall Charles Dexter Ward eine der bekanntesten Erzählungen des düsteren Kultautors H. P. Lovecraft vornahm, verkaufte man den Film kurzerhand als < I> Edgar Allen Poe's The Haunted Palace, woraus schließlich der reißerische deutsche Titel < I> Die Folterkammer des Hexenjägers entstand. Nichtsdestotrotz bleibt der Film sowohl inhaltlich als auch atmosphärisch überraschend nahe an der literarischen Vorlage. Die Geschichte beginnt irgendwann im 18. Jahrhundert in dem kleinen Städtchen Arkham. Ein Ketzer ( Vincent Price) wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt, nicht ohne einen schaurigen Fluch über die Bewohner des Ortes auszusprechen. 110 Jahre später taucht mit Charles Dexter Ward ein direkter Abkömmling des Ketzers mit seiner Frau Ann ( Debra Paget) in Arkham auf. Sie beziehen die palastartigen Gewölbe des berühmt-berüchtigten Vorfahren und werden von den Einwohnern nicht gerade begeistert empfangen. Spielen da etwa die zahlreichen genetischen Deformationen in der Bevölkerung eine Rolle, die man offensichtlich dem unheilvollen Fluch des Ketzers anlastet? Schon kurze Zeit später beginnt Charles Dexter Ward merkwürdige Verhaltensweisen an den Tag zu legen. Die Filmemacher, allen voran Produktionsdesigner Daniel Haller und Kameramann Floyd Crosby, finden in den ausgewaschenen Farben und den schmutzigbraunen Bauten die Entsprechung zur beklemmenden Atmosphäre der Erzählung. Die Sets sind exzellent und Floyd Crosby kann seine entfesselte Kamera ein ums andere Mal durch die düsteren Gänge und bedrückenden Räume des Ward'schen Anwesens schicken. Cormans Inszenierung ist auf klassische Weise elegant, etwa wenn die deformierten Bewohner die Neuankömmlinge in den dunklen Straßen stellen und auf ein Zeichen hin verschwinden. Vincent Price trägt den Film mit seiner unvergleichlichen Ausstrahlung, auch wenn er manchmal sein expressives Spiel überstrapaziert, speziell im letzten Drittel, wenn der Geschichte auch dramaturgisch nicht mehr fiel einzufallen vermag. Dennoch, < I> Die Folterkammer des Hexenjägers ist uneingeschränkt zu empfehlen, nicht nur für B-Movie-Afficionados. < I>-Thomas Reuthebuch
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