Die Roußbuttnboum in oberfränkisch-egerländischer Tracht
Die Volksmusik-Gruppe sang vierstimmig mit Gitarrenbegleitung traditionelle Volkslieder in Marktleuthener Mundart und auch selbstgemachte Lieder im Stil der alten Volksmusik.
Der Name
hat seinen Ursprung in einem alten Gewerbe unserer waldreichen Gegend, und zwar dem Ruß- und Pechbrennen. In speziellen Öfen wurde harzreiches Holz mit geringer Luftzufuhr verbrannt und dadurch Ruß in verschiedenen Qualitäten gewonnen. Dieser wurde in Holzspanbutten verpackt und zum Drucken und Färben, zu Schuhcreme und Wagenschmiere verwendet. Die
Roußbuttnboum waren meist arme Burschen, die diese Rußbutten transportierten und weiterverkauften. Ein altes Lied darüber gab der Gruppe den Namen.
Die oberfränkisch-egerländische Tracht
Bei ihren Auftritten trugen sie eine Tracht des Sechsämterlandes in Oberfranken mit braunen Jacken, roter Weste und schwarzen Kniebundhosen. Die traditionellen Trachten des bayerischen
Fichtelgebirges ähneln denen des
Egerlandes und des Erzgebirges. In dem Lied
Bin i niat a schäiner Roußbuttnbou, das aus dem böhmischen Egerland stammt, wird diese traditionelle Kleidung beschrieben. Da in dem Lied Schuhe mit Schnallen beschrieben werden, mussten natürlich auch die entsprechenden Schuhe her.
Das innere Fichtelgebirge wurde von vier Kulturen beeinflusst, was sich auch in unserer Mundart bemerkbar macht. Oft ändert sich die Aussprache eines Wortes von Ort zu Ort innerhalb kurzer Entfernung:
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Aus Osten durch Böhmen und das Egerland
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Aus Norden durch Sachsen und Thüringen
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Aus Westen durch Franken
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Aus Süden von Bayern
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Der Trachtenverein in Marktleuthen, der früher oberbayerische Trachten trug, stellte seine Kleidung ebenfalls auf oberfränkisch bis egerländisch um.