"Sinfonie 3 ""rheinische"" / Ouvertüren"Audio CD
Mit der im Dezember 1850 entstandenen < I> Dritten Sinfonie setzt Christian Thielemann seinen Schumann-Zyklus fort. Volkstümliche Elemente sind es, die hier dominieren - wie etwa der Volkstrubel im ersten Satz oder die Szene im Dom aus dem dritten. Die Sinfonie wirkt in sich geschlossen und Thielemann gelingt es hervorragend, die kraftvollen, rhythmischen Impulse vor allem in den Ecksätzen herauszuarbeiten. Aber auch im zweiten Satz, einem C-Dur Scherzo mit ländlerartigem Charakter, trifft er genau den richtigen Volkston. Die Thematik ist übrigens mit Stücken aus Schumanns Kinderszenen verwandt. Nach dem dritten Satz - einem empfindsamen As-Dur Andante in Liedform - folgt der vierte mit der Bezeichnung feierlich, den er als langsame, gewichtige Einleitung zum großen Finale lebhaft gestaltet, so wie einst Giulini das Los Angeles Philharmonic Orchestra tönen ließ. Das weit ausgreifende, meist auf Quarten aufbauende Thema in diesem letzten Satz wird mit höchster, kontrapunktischer Kunst behandelt. < P> Außerdem finden sich noch die Ouvertüre zur 1850 entstandenen Oper Genoveva op. 81 nach dem gleichnamigen Schauspiel von Friedrich Hebbel sowie die gerne vom Komponisten selber als " Sinfonietta" bezeichnete < I> Ouvertüre, Scherzo und Finale op. 52. Thielemann lässt auch hier das Orchester mit kraftvollen Farben tönen und unterstreicht einmal mehr, welch volkstümlichen Charakter diese Musik besitzt. Ich persönlich fühle mich durchaus an die Zeit des legendären Tonmeisters Walter Legge erinnert, in der das Philharmonia Orchestra seine Blütezeit hatte und mit ungebändigter Spielfreude musizierte. Kompliment! < I>-Wolfram Braun
|