Hilary und JackieHilary Du Pre, Piers Du Pre
B, Broschiert
" Mummy, solche Töne will ich auch machen. " rief Jackie aus und umschlang aufgeregt die Beine ihrer Mutter während sie im Radio eine Kindersendung hörte, in der die Instrumente eines Orchesters vorgestellt wurden. Als das Cello an die Reihe kam und sein Klang den Raum erfüllte, war es um das kleine Mädchen geschehen und ein außergewöhnliches Schicksal nahm seinen Lauf. < P> Zu ihrem fünften Geburtstag erschrak sie vor einem " Riesenwesen" in ihrem Zimmer. Ihre Mutter, selbst erfolgreiche Musikerin und Pianistin, ließ ihren spontanen Wunsch Gestalt annehmen und schenkte ihr ein Cello. Eine äußerst steile Karriere begann und sollte Jackie als Cellistin bereits mit Anfang zwanzig an die Spitze der Welt setzen. < P> In rasantem Tempo eroberte sie die Konzerthallen auf allen Kontinenten. Zu früher Ruhm brachte ihr alles, was sie je zu wünschen gewagt hatte, aber warf auch einen gefährlichen Schatten auf ihre noch unfertige Persönlichkeit. Doch wie sich bald herausstellen sollte, wäre Jackie nicht mehr Zeit geblieben. Mit achtundzwanzig beendete die endgültige Diagnose für ihre tauben Hände, die seit einem Jahr hin und wieder ihr Spiel verhinderten, abrupt ihren Erfolg: Multiple Sklerose. < P> In diesem Buch erzählen Hilary und Piers Du Pré die Geschichte ihrer genialen und umschwärmten Schwester, der Cellistin Jaqueline du Pré, deren kurzes und glorreiches Leben sich auf so grausame Weise beschloß: die Entdeckung ihres Talents; ihr Aufstieg; ihr Geheimnis, das Publikum derartig zu verzaubern; die märchenhafte Ehe mit Daniel Barenboim, dem Stardirigenten; ihre gemeinsamen Konzerte und ihre abgrundtiefen Zerwürfnisse; dann Jackies psychischer Zusammenbruch und die zum Zerreißen gespannte Zeit, in der Hilary ihren Ehemann mit Jackie teilen mußte, bis zu ihrem medizinischen Todesurteil als Starcellistin. < P> Auch wenn Hilary Zeit ihres Lebens unter dem Ruhm ihrer jüngeren Schwester litt und unter dem Liebesentzug ihrer Mutter, die plötzlich die meiste Liebe Jackie gab, auch wenn Piers in den letzten Jahren ihres Lebens, in denen die Krankheit ihre Persönlichkeit veränderte, oft ihren Zynismus und ihre Beleidigungen über sich ergehen lassen mußte, bestand zwischen ihnen ein Band, daß nie zerschnitten werden konnte. Bruder und Schwester fühlten sich mehrere Jahre nach ihrem Tod endlich stark genug, die Kisten mit Jackies Tagebüchern, Fotos und Briefen endlich aus dem Keller zu holen und wurden von den Erinnerungen und der tiefen Liebe zu ihrer Schwester überwältigt. Sie beschlossen, statt all die Dokumente einer traurigen Vergangenheit zu verbrennen, ein Buch über Jackie zu schreiben, indem sie weiterleben würde. < I>-Daphne von Unruh
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