Inge Morath. Das Leben als Photographin.Inge Morath
Gebundene Ausgabe
Von der Straßenfotografie bis zur Porträtfotografie reicht das breite Spektrum der Arbeiten Inge Moraths. Ihre Fotos erzählen Geschichten. Ihre Fotoserien gewähren Einblicke hinter das Alltägliche. < P> Inge Morath ist eine Fotografin, die sich nie selbst dem Surrealismus zugeordnet hat, deren Arbeiten aber viele Merkmale dieser Kunstrichtung zeigen. Die Fotos von Saul Steinbergs Masken sind großartige Beispiele für die Wendung des Herkömmlichen in das Außerordentliche: Steinberg fertigt Masken aus bemalten Papiertüten und stülpt sie Freunden, Bekannten und sich selbst über. Die gestellten Situationen werden fotografisch festgehalten, und die entstehende Skurrilität erscheint normal. Der Betrachter bewegt sich zwischen Realität und Phantasie. Die gewohnten Grenzen sind aufgehoben. < P> Das Thema Sprache und Fotografie zieht sich durch Inge Moraths gesamte 45jährige Fotokarriere. Morath, die acht Sprachen fließend spricht, konnte sich immer hervorragend in die Kulturen und Lebensgewohnheiten der Menschen einfühlen, die sie auf ihren vielen Reisen fotografiert hat (u. a. auch für die Fotoagentur Magnum, der sie seit 1953 angehört). < P> In diesem Buch ergänzen sich Texte und Abbildungen ideal. Beide bedienen sich der Form des Essays, um auf tiefere, verborgene Ebenen der Wahrnehmung zu gelangen. Moraths Fotos des Matadors Ordóñez sprechen eine zurückhaltende, poetische Sprache, die durch den Text " Der Matador - über Verse und Erfahrungen" von Gerald Matt ( Hrsg. ) noch unterstützt wird. Der Aufsatz " Vom Sprechen und Photographieren" von Rolf Sachsse beschreibt die Fotografie als eine eigenständige Sprache und Inge Morath als " Literatin". < P> Sehr eindringlich sind die Fotos zu den Dreharbeiten des Films < I> The Misfits (< I> Nicht gesellschaftsfähig) von 1960. Die Aufnahmen der Hauptdarsteller/innen Marilyn Monroe, Montgomery Clift, Clark Gable und Eli Wallach sind explosiv und doch in sich gekehrt, eine " Abfolge von delirierenden Körpern und Blicken" ( Sabine Folie, Hrsg. ). Die Serie der tanzenden Marilyn auf einem Feld ist hinreißend und gleichzeitig beklemmend, da die Schönheit und Verspieltheit, die Hilflosigkeit und Verletzlichkeit der Akteurin eingefangen werden. < P> Dieses Buch - erschienen anläßlich der gleichnamigen Ausstellung in der Kunsthalle Wien - ist eine poetische Schau der Arbeiten Inge Moraths, konzentriert auf herausragende Fotoserien aus dem Lebenswerk dieser außergewöhnlichen Künstlerin. < I>-Sandra Neumayer
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