Element of Crime. The Music Makers: Mit kompletter DiskografieDetlef Kinsler
Taschenbuch
Ein Stigma werden die Jungs der Gruppe Element of Crime wohl auf ewig mit sich herumtragen müssen: Nämlich das, so etwas wie die ewigen Melancholiker der deutschen Rock- und Pop-Geschichte gewesen zu sein. Fast schon depressiv seien sie gewesen, lautet wohl im Nachhinein das durchgängige Urteil über die Band um Frontman Sven Regener, die 1986 mit einem Album debütierte, das bezeichnenderweise Basically Sad hieß und Zeilen wie " You don't love me, this is the end" enthielt. Dabei war alles doch eigentlich ironisch gemeint - nur hörte das damals keiner: Ein klassischer Fall, in dem Eigen- und Fremdwahrnehmung offenbar krass auseinander klafft. " Wir selbst durften es ja nicht sagen, weil es so peinlich ist, wenn du selbst erklärst, dass etwas lustig gemeint ist", sagte Regener einmal in einem Interview: " Wenn es keiner merkt, ist es halt dumm gelaufen. " In dem Band Element of Crime der verdienstvollen Reihe The Music Makers beleuchtet der Musikjournalist, Buchautor und Kritiker Detlef Kinsler ( Audio, Jam, Musikexpress), der seine - späte - Magisterarbeit der Band gewidmet hat, nach eigener Aussage selbst allerdings eher mit The Who, den Beatles und den Small Faces aufwuchs, die wechselvolle Karriere der Gruppe, analysiert ihre Musik und illustriert im Kapitel " Das Vermächtnis" ihre (gar nicht so unbedeutende) Nachgeschichte. Dabei räumt er glücklicherweise mit so manchem Vorurteil auf, dass sich als Mythos um die legendären Klänge der traurigen Jungs inzwischen rankt. So entsteht das vielschichtige Porträt einer prägenden Band, mit der nicht wenige von uns groß geworden sind. -Stefan Kellerer
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