Britten: Violinkonzert / Walton: ViolakonzertAudio CD
Als gleichermaßen flink auf der Violine wie auch auf der Viola erweist sich Maxim Vengerov auf dieser interessanten C D und dies hinsichtlich der Viola immerhin mit einem Werk, das der Widmungsträger Lionel Tertis einst nicht wie geplant uraufgeführt, sondern stattdessen für unspielbar erklärt hatte: Es war Paul Hindemith, der William Waltons Viola-Konzert im Oktober 1929 schließlich in London aus der Taufe hob. Gemäß seines "strong feeling for lyricism", das Walton sich selbst attestierte, fiel sein Stück über weite Strecken sehr elegisch und klangsinnig aus. Hinsichtlich der musikalischen Faktur bleibt Walton der Tradition verhaftet, bietet dem unvoreingenommenen Ohr allerdings dennoch ein interessantes harmonisches Farbenspiel. < P> Benjamin Brittens Violinkonzert, komponiert 1938/1939 im Bewusstsein der herannahenden Kriegskatastrophe, wurde im März 1940 in New York uraufgeführt. Am eindrucksvollsten ist das insistierend-schwermütige Finale in Form einer Passacaglia: Britten transzendiert dieses barocke Formmodell durch beständiges Herabtransponieren des zu Grunde liegenden Basses, der darüber hinaus passagenweise nur ein recht labiles Fundament bietet. In diesem Satz ist der noch junge Britten zweifellos schon "at his best" zu erleben. Maxim Vengerov und das London Symphony Orchestra unter Leitung von Mstislav Rostropowitsch tragen durch ihre engagierte Interpretationsleistung maßgeblich zur Attraktivität dieses bisher nicht sehr populären Werks bei, ebenso wie sie Waltons wundervollem, noch nicht sehr häufig eingespielten Violakonzert die ihm gebührende Aufmerksamkeit und Sorgfalt zu Teil werden lassen. < I>-Michael Wersin
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