Pop-LexikonSiegfried Schmidt-Joos, Wolf Kampmann
Gebundene Ausgabe
Seit 1973 zeigte sich der Rororo-Verlag interessiert an Klängen für junge Menschen und renovierte sein Rocklexikon bis 1998 unermüdlich, zuletzt in zwei dicken Bänden. Das hatte Format: Die Stars wurden chronologisch gepflegt und mit Zitaten der Musikpresse garniert - und das durchaus gründlich. Nun hat der Verlag vier Jahre nach dem letzten Update einen Relaunch mit einem neuen Autor gewagt und aus dem Zweibänder einen einzigen Band gemacht. Aus dem < I> Rock-Lexikon ist nun das < I> Pop-Lexikon geworden - eine Anpassung an die M T V-lastige Kurzlebigkeit der Trends? Wohl kaum: Einige alte Texte wurden übernommen und überarbeitet, zirka 200 Einträge sind neu und munter zu lesen. Musiker, deren Karriere schon lange aus und vorbei ist, wurden nur noch dann berücksichtigt, wenn sie heute noch von Einfluss sind, wie etwa die Beatles, Jimi Hendrix oder Frank Zappa. < P> Auf diese Weise bringt Fachmann Wolf Kampmann scheinbar marginale, aber superbe Interpreten wie Calexico, Vic Chesnutt und Lambchop unter. Dafür flogen einige andere raus. Manche kriegen ihr Fett weg; kluge oder witzige, verräterische oder auch einfach nur dumme Zitate einiger Popliteraten sind in kontroverser Absicht eingestreut: So leistet das Pop-Lexikon mehr als zuvor einen Überblick über die geballte Ladung unterschiedlichster Standpunkte in der Medien- und Fan-Landschaft. Und bringt viel Spaß mit Sprüchen nicht nur zu Dieter Bohlen und Abba, Madonna und anderem Glamour, dem ein wenig Indie beigemischt ist. < P> Kein Nachschlagewerk. Eher ein Buch zum Blättern, Lästern, Entdecken. Und angenehm: keine Klatschgeschichten um ihrer Selbst willen. < I>-Uli Lemke
|