Allahs langer Schatten. Warum wir keine Angst vor dem Islam haben müssenMichael Lüders
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Im Jahr 2006 kam das Institut für Demoskopie in einer Studie über das Islambild der Deutschen zu einem erschreckenden Ergebnis. Demnach verbinden 98 Prozent der Befragten mit dem Islam vor allem Terror und Gewalt. 96 Prozent attestieren der Religion Muhameds ganz generell " Rückständigkeit" und für 94 Prozent steht der Islam vor allem für die Unterdrückung der Frau. Das hat den Islamwissenschaftler Michael Lüders auf den Plan gerufen, der in seinem Buch Allahs langer Schatten eindringlich davor warnt, den Islam "zu verteufeln" und unter den Generalverdacht zu stellen, eine antidemokratischen Gewaltideologie zu sein. Eindringlich warnt der Autor davor, Koran und Terrorismus in einen Topf zu werfen. Dies sei nicht nur in der Sache falsch, sondern spiele auch den islamistischen Fundamentalisten in die Hände. Lüders vertritt in seinem Buch zwei Hauptthesen: " Zum einen würden wir über die jüngste der monotheistischen Religionen anders denken, wenn wir mehr über ihren Werdegang, ihre theologischen Inhalte und kulturellen Leistungen wüssten". Zum anderen schüfen "wir unsere Feinde aus der islamischen Welt seit kolonialen Zeiten zu einem erheblichen Teil selbst". Die erste These versucht der Autor mit einem " Streifzug durch die Geschichte - ohne Hasskappe" zu belegen. Die zweiten These ist Gegenstand eines Kapitels mit der Überschrift " Hurra wir siegen - leider nicht", in dem Lüders die jüngsten " Fehler der westlichen Politik im Schatten Allahs" als solche zu entlarven versucht: den " Krieg gegen den Terror" ebenso wie die Rede von den " Islamo-Faschisten". Im Krieg gegen die Taliban in Afghanistan sagt er der Nato ebenso eine Niederlage voraus, wie er die Kriegskoalition im Irak auf einem "unaufhaltsamen Weg in den Abgrund" sieht. Lüders' Thesen sind gewiss nicht neu. Lesenswert ist das erkennbar in ernster Sorge verfasste Buch gleichwohl. Vor allem der den Band beschließende Ausblick, in dem der Autor der Frage " Welcher Islam für Europa? " nachgeht, verdient Aufmerksamkeit. - Hasso Greb
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