Fotos, Reiseberichte und Kuriositäten

Bildergalerie


Themen meiner Fotosammlung
Teil 5:


Schnee, Eis und Winter, Rauhreif und Eiskristalle

Am "Alten Bad" in Marktleuthen
Am "Alten Bad" in Marktleuthen
auch "Kaiserbühl" genannt
Mein Gartenhäuschen im Winter
Mein Gartenhäuschen im Winter
Schneegestöber im  Fichtelgebirge
Eiszapfen - Alter Bergwerksstollen Bergwerksstollen im Frankenwald - Eiszapfen

Wintermärchen im Stollen eines alten Schieferbergwerks im Frankenwald


In den siebziger Jahren erforschten wir historische Bergwerke im Fichtelgebirge und im Frankenwald. In diesem Stollen, der einst zum Abbau von Schieferplatten diente, fanden wir diese Eiszapfenlandschaft. Tauwasser von der Oberfläche gefror hier erneut, weil sich die Kälte im Stollen länger hielt, während draußen ein Warmlufteinbruch für Tauwetter sorgte.

Weitere erforschte historische Bergwerke:
 Historisches Uranbergwerk am Rudolfstein
 Alte Bergwerksstollen bei Fichtelberg
 Altes Specksteinbergwerk bei Schwarzenbach
 Geheimnisvolles und Mystisches

Gefrorener Tau im Gras meines Gartens

Links sieht man sogar Luftblasen, die in den gefrorenen Tautropfen eingeschlossen wurden. Der gleiche Effekt ermöglicht es Wissenschaftlern, im Gletschereis Grönlands oder der Polkappen vor Jahrmillionen eingeschlossene Luft zu analysieren, um das Klima in der Erdgeschichte zu erforschen. Hier in meinem Garten werden die Gasblasen beim nächsten Tauwetter wieder frei. Wie der Tropfen rechts im Lauf der Nacht nach oben wuchs, ist mir ein Rätsel. Möglicherweise hat sich der Grashalm durch das Gefrieren gebogen und umgelegt. (Zwei Fotos:  Janis Purucker)
Gefrorener Tau im Gras meines Gartens
Gefrorener Tautropfen im Fichtelgebirge

Winter-Idylle an der Eger bei Marktleuthen im Fichtelgebirge

Die Eger bei Neudorf im Fichtelgebirge
Vor Marktleuthen zwängt sich die Eger
bei Neumühle durch ein enges Tal
Das Egertal bei Neudorf
Flusslandschaft
aus Eger, Lehstenbach und Mühlgraben
Marktleuthen liegt ca. 560 m über dem Meeresspiegel und die Gipfel des Fichtelgebirges reichen bis über 1050 m. Die Wintersportmöglichkeiten sind deshalb in der Regel sehr gut. Absolute Schneesicherheit kann in diesen Höhen natürlich nicht garantiert werden, aber die Schneekanonen in den Wintersportorten wie  Mehlmeisel,  Bischofsgrün sorgen meist für eine genügende Schneeauflage. Auch für Skilanglauf hält sich in den Wäldern und Berghängen des Fichtelgebirges meist ausreichend Schnee, vor allem im Januar und Februar, wie zum Beispiel auf der  Königsheide bei  Warmensteinach.

Rauhreif (Raureif) und Eiskristalle im Fichtelgebirge in Oberfranken


Wenn man genauer hinsieht, bildet Rauhreif ganz verschiedene Arten von Kristallen, mal größer mal kleiner und in phantasievollen Formen. Schneekristalle sind praktisch das Gleiche, sie haben sich nur freischwebend in der Luft gebildet und dann schneit's. Das Wasser, aus denen die Eiskristalle bestehen, stammt aus der Luftfeuchtigkeit, die durch Abkühlung auskondensiert.
Eiskristalle im Fichtelgebirge
Eiskristalle im Gras
Rauhreif (Raureif)
In die Eisdecke eines Teiches eingefrorene Pflanzen bilden Kondensationskeime für die Luftfeuchtigkeit, die dann in Form von Eiskristallen und Rauhreif (Raureif) gefriert. Eisblumen wachsen also nicht nur an den Fensterscheiben.
Horizontale Eisblumen auf einem zugefrorenen Teich
Eiskristalle an Wasserpflanzen
Eisblumen blühen auf einem Weiher
Winterstarre an Teichen in der Woafl zwischen Hohenbuch und Marktleuthen im Fichtelgebirge
Winterstarre in der Woafl bei Marktleuthen
Winterstarre bei den Teichen
Winterstarre im Wasser
Rauhreif im Fichtelgebirge
Rauhreif auf einem Teich
Eiskristalle im Fichtelgebirge

Gefrorenes Schöpfrad im Tal der Schorgast

Gefrorenes Schöpfrad im Tal der Schorgast
Eingefrorenes Schöpfrad
Vereistes Schöpfrad an der Schorgast
Vereistes Schöpfrad

Das Schöpfrad im Jahreslauf

Gedicht von Erwin Purucker

Als das Schöpfrad fleißig schöpfte,
der Falke eine Taube kröpfte,
da ward's kalt.

Als die Zapfen in die Länge wuchsen,
und die Männer böse fluchten,
da wurd's starr.

Ruhig schläft's bis in den März,
bis der Frühling kommt mit Herz,
und weckt's auf.

Dann muss es sich drehen, drehen,
da hilft kein Bitten und kein Flehen,
bis zum Herbst.

Im November ist es ganz erschöpft,
bis der Winter an die Türe klöpft,
dann macht es wieder Halt.
Eis-Skulpturen am Schöpfrad

Kältestrahlen


Bereits am späten Nachmittag lässt die Kraft der Sonne nach. Recht stark war sie auch tagsüber nicht. Die letzten Strahlen spenden keine Wärme mehr. Kein Wunder, dass die Menschen früher dachten, der Winter entstünde durch Kältestrahlen. Vor allem der  Mond stand im Verdacht, Kältestrahlung auszusenden. Heute wissen wir natürlich, dass in Nächten, in denen der Mond zu sehen ist, unsere Wärmestrahlung ins Weltall abgestrahlt wird, wodurch es kalt wird. Ist es bedeckt, schützt uns die Wolkendecke vor dem Wärmeverlust wie eine Bettdecke. Wer unbedingt will, darf natürlich auch glauben, die Wolken schützen uns vor der Kältestrahlung des Mondes.

Esoteriker und Astrologen machen manchmal gar transzendente Einflüsse unseres Trabanten für die kalten Vollmondnächte verantwortlich. In Wirklichkeit ist es so: Ist es nachts kalt, ist es klar, dann sieht man den Vollmond, das fällt uns auf. Ist es nachts warm, ist es bedeckt und man sieht den Vollmond nicht, dann denken wir nicht daran. Das nennt man selektive Wahrnehmung, eine Form der natürlichen Täuschung. Alle Wetteraufzeichnungen zeigen keinerlei Einflüsse der Mondphasen auf die Temperaturen.
Winterabend am Bibersbach bei Marktleuthen
Eingefroren!
Kältestrahlen am Abend

Die Thermodynamik

Die Theorie der Kältestrahlung versuchte übrigens der Politiker und Erfinder Benjamin Thompson (Reichsgraf von Rumford) in einer Veröffentlichung im Jahr 1804 zu beweisen. Der Schweizer Philosoph und Physiker Pierre Prévost hatte 1792, also schon vorher, die (richtige) Meinung vertreten, dass »…die stärkeren Wärmestrahlen heißerer Körper die schwächeren Wärmestrahlen kälterer Körper überwinden…«. Unsere heutige Auffassung von Wärme als Energieform und

setzte sich erst Jahrzehnte später mit Wissenschaftlern wie Nicolas Léonard Sadi Carnot und Hermann von Helmholtz durch und mündete schließlich in der Formulierung unserer heutigen vier Hauptsätze der Thermodynamik. Also nix mit Kältestrahlung!

Natürliche Eiskunst


Manchmal zeichnen Frost und Raureif nicht nur Eisblumen ans Fenster, sondern auch kunstvolle Muster auf Pflanzen oder Pfützen. Sie sind so vergänglich wie Sandmandalas, aber dem Frühling bin ich nicht böse, wenn er das Eis wieder in Wasser verwandelt und die Natur erweckt.
Ringlabyrinth
 Ringlabyrinth aus Eis und Luft
Gefrorenes Herz
Gefrorenes Herz, gezuckert
Verzierte Storchschnabel-Blätter
Verzierte Storchschnabel-Blätter

Eistropfen statt Eiszapfen

Kälte und sinkender Wasserstand sorgten dafür, dass sich um Ufer der Eger oberhalb Marktleuthens eine ganze Reihe gefrorener Tropfen bildete.
Reihen von Eistropfen am Ufer der Eger
Eistropfen statt Eiszapfen
Eistropfen über dem Fluss Eger

Eisscheiben an Wasserpflanzen


Um die Wasserpflanzen in der Eger hatte sich Eis gebildet. Dort kann es sich festhalten. Auf der bewegten Wasseroberfläche wird es sofort weggeschwemmt und durch die Vermischung mit tieferem wärmeren Wasser in der Strömung taut es wieder auf.

Nach dem Sinken des Wasserspiegels blieben die Eisscheiben in der Luft hängen.
 
Eisscheiben an Wasserpflanzen
Eisscheiben an Wasserpflanzen

Eisblumen

An modernen Fenstern sehen unsere Kinder heute keine Eisblumen mehr. Die Wärmeisolierung des Isolierglases ist zu gut. Außerdem war die Luft in den alten Bauernhäusern, wo der Stall ins Wohnhaus integriert war, und auf dem Ofen ständig riesige Töpfe mit Kartoffeln für die Schweine kochten, sehr feucht, was dicke Rauhreif-Beläge an den Fenstern und der Haustür zur Folge hatte. Auf dem Fensterbrett war eine Rinne, und wenn die Eisblumen tauten, floss das Wasser zur Mitte und durch ein Loch in einen blechernen Schubkasten, der ab und zu ausgeleert werden musste ( Kleinbäuerliches Leben im Fichtelgebirge).

Erinnerungen

Denke ich an meine Kindheit und den Winter, fällt mir eine Zeichnung in einem Schul-Lesebuch meiner Mutter ein. Es war für die 4. und 5. Klasse im Schuljahr 1924/25. Der Titel lautet Vor dem Eisblumenfenster. Immer wenn ich das Bild sah, versuchte ich mir vorzustellen, wie es wohl in der Stube dahinter aussehen mochte. Das Wort, das mir dazu einfällt, ist heimelig.
Vor dem Eisblumenfenster
Außerdem kommt mir das Gedicht Vom Büblein auf dem Eise in den Sinn. Es ist von Friedrich Güll, der aus Ansbach stammte und von 1812 bis 1879 lebte.  Meine Mutter konnte es auswendig und im Winter bekam ich es oft warnend zu hören:
Will sehen was ich weiß, vom Büblein auf dem Eis

Gefroren hat es heuer
noch gar kein festes Eis.
Das Büblein steht am Weiher
und spricht zu sich ganz leis:
»Ich will es einmal wagen,
das Eis, es muss doch tragen!
Wer weiß?«

Das Büblein stampft und hacket
mit seinem Stiefelein.
Das Eis auf einmal knacket,
und krach! schon bricht's hinein.
Das Büblein platscht und krabbelt
als wie ein Krebs und zappelt
mit Schrei'n.

»O helft, ich muss versinken
in lauter Eis und Schnee!
O helft, ich muss ertrinken
im tiefen, tiefen See!«
Wär' nicht ein Mann gekommen,
der sich ein Herz genommen,
o weh!

Der packt es bei dem Schopfe
und zieht es dann heraus,
vom Fuße bis zum Kopfe
wie eine Wassermaus.
Das Büblein hat getropfet,
der Vater hat's geklopfet
zu Haus.

Friedrich Güll

Polarschnee oder Diamantschnee


Schnee fällt nicht immer aus Wolken. So wie sich Nebeltröpfchen auf dem Gras als Tau absetzen können, so kann bei großer Kälte die Luftfeuchtigkeit auch direkt zu Schneekristallen gefrieren. Oft sind die Flocken so klein, dass man sie kaum bemerkt. Bei klarem Himmel und Sonnenschein sieht man sie manchmal im Gegenlicht glitzern, wie hier im kalten Januar 2017 vor der aufgehenden Sonne in meinem Garten.

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Schneemänner und Schneefrauen

Beim Thema Schnee und Winter darf natürlich der Schneemann nicht fehlen. In  Bischofsgrün im Fichtelgebirge wird jedes Jahr auf dem Marktplatz ein Riesen-Schneemann gebaut, der Jakob. Da er immer so alleine war und keine Partnerin hatte, die ihm "gewachsen" wäre, haben sich die Sparnecker erbarmt und ihm eine Schneefrau gebaut, die Lieselotte. Leider sind sie zu weit voneinander entfernt, und laufen können sie ja nicht. So muss es eine Fernbeziehung bleiben ‐ Bis zum Frühling! Das Schmelzwasser von Jakob fließt in den Main und dieser in den Rhein, das von Lieselotte in die Saale und diese in die Elbe. Beide münden schließlich in die Nordsee, so dass Schneefrau und Schneemann im warmen Wasser des Golfstroms schließlich jedes Jahr zusammenfinden und die Frühlingsgefühle genießen können. Und wenn sie nicht gestorben sind...
Die Riesen-Schneefrau in Immerseiben - Immershof bei Sparneck
Lieselotte, die Riesen-Schneefrau in Immerseiben - Immershof bei Sparneck am Westrand des Fichtelgebirges mit einer beachtlichen Oberweite

und Jakob, der Riesen-Schneemann in Bischofsgrün. Sie müssen sich heimlich getroffen haben, sie sieht schwanger aus!
Jakob, der Riesen-Schneemann in Bischofsgrün
Klar, im Zeitalter der Gleichberechtigung darf es natürlich nicht nur Schneemänner geben. Die Diskriminierung des weiblichen Geschlechts fand mit der Schneefrau von Sparneck ihr Ende. Aber wie die Bilder oben zeigen, ist dies nicht die einzige Benachteiligung, die damit beendet wurde. Wie es scheint, ist sie eine dunkelhäutige, oder farbige, oder wie die offizielle Bezeichnung zur Zeit wieder mal heißt, vielleicht auch "stark pigmentierte". Beim Zusammenschieben des Schnees hat man wahrscheinlich etwas viel Erde von den Feldern mit erwischt. Der Schnee schmilzt langsam, die Erde bleibt, vielleicht hat sie auch einen Vorfrühlings-Sonnenbrand.


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