
Die kunstvollste Anordnung von menschlichen Skeletten fand ich im
Sedletz-Ossarium in Sedlec bei Kutná Hora (deutsch: Kuttenberg) in Tschechien. Dass man Knochen wieder ausgräbt, um wieder Platz auf dem Friedhof zu bekommen, kann ich ja noch nachvollziehen, aber diese Zur-Schau-Stellung von menschlichen Knochen ist schon eine seltsame Idee. Als Zweck kann ich mir durchaus vorstellen, den Menschen Angst vorm Tod zu machen, und sie damit in die Kirche zu treiben, was letztlich Machtausübung durch Angst bedeutet.
Heute ist das Sedletz-Ossarium natürlich eine Touristen-Attraktion.
Zum Spiel mit dem Gruseln werden nicht nur Knochen und Skelette verwendet. Gunther von Hagens hat es mit seinen Ganzkörper-Präparaten der Körperwelten-Ausstellungen nahezu perfektionert. Wenigstens nutzte er freiwillige Körperspender. Im Gegensatz dazu soll die Mutter des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß der Vereinigung der
Menschenhaut-Kunstgewerbler angehört haben, deren Mitglieder aus der abgezogenen Haut von Toten Menschen Lampenschirme und anderes herstellten. Auch Präparate von tierischen Körperteilen wurden für morbide Späße benutzt, so soll Aristoteles Onassis auf seiner Yacht Barhocker mit gegerbten Vorhäuten von Walen überzogen haben, um den verdutzten Damen mitzuteilen, dass sie auf den größten Penissen der Welt sitzen.