Energiegewinnung
Für viele Energie-Bedarfsarten, besonders den Verkehr, wird von Umwelt-Organisationen und Klimaschützern die Umstellung auf elektrische Energie propagiert. Das klingt gar nicht so schlecht, lässt sich diese Energieform doch recht leicht transportieren und im Prinzip auch leicht herstellen. Betrachtet man nur den Energiebedarf, schaut das gar nicht so schlecht aus:
Physik
In Deutschland werden im Jahr ca. 600 Terawattstunden (TWh) = 600 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Energie in Form von elektrischem Strom gewonnen, davon knapp die Hälfte aus erneuerbaren Energieträgern (Quelle:
Statistisches Bundesamt). Die restliche Hälfte mit Solarenergie und Windenergie zu füllen, wäre
im Prinzip in den nächsten zehn Jahren erreichbar, aber:
Die elektrische Leistung
Man darf jedoch nicht nur die Energiemenge betrachten, sondern auch die in jedem Moment des Jahres erforderliche Leistung. Da sieht es schon wesentlich schlechter aus. Die Sonne scheint eben nicht immer, und der Wind weht auch nicht immer. Wenn beides zugleich ausfällt, tritt die sogenannte Dunkelflaute ein.
Leider kann man Strom nicht einfach in große Lagerbehälter füllen, wie Öl und Gas, oder auf Halde legen, wie Kohle und Holz. Möglichkeiten gibt es schon, aber sie alle haben ihre Nachteile: Bei der Umwandlung und Rückumwandlung in Wasserstoff geht jeweils viel Energie verloren. Staudämme mit Pumpspeicherkraftwerken zerstören viel Landschaft. Batterie-Speicher reagieren sehr schnell, wenn elektrische Leistung gebraucht wird, aber für die benötigten riesigen Energiemengen ist ihre Kapazität zu klein. Alles zusammen kann sich gegenseitig ergänzen und den ungünstigen Effekt durchaus dämpfen, vor allem wenn das gesamte Netz als Intelligentes Stromnetz (Smart Grid) den Verbrauch steuert.
Eine Umstellung ganz Deutschlands darauf ist durchaus möglich, aber das braucht Zeit, und eine starke Wirtschaft, um die umfangreichen finanziellen Mittel dafür aufzutreiben. Geben wir zu viel Geld dafür in kurzer Zeit aus, verlieren wir internationale Konkurrenzfähigkeit, und dann werden wir es nicht schaffen.
Proteste
Demonstranten, Klimaaktivisten und Klimakleber bringen uns nicht weiter, denn mit Protesten kann man physikalische Gesetze und Prozesse nicht ändern. Sie können sogar Gegendurck und Verdruss erzeugen, die ein Weiterkommen behindern. Nur gemeinsam, mit innovativen Ideen, machbaren Konzepten und weltweiter Zusammenarbeit werden wir einer dauerhaften Lösung näherkommen.
Klimaschutz nur mit intakter Wirtschaft
Der Klimawandel ist ein globales physikalisches Phänomen. Mit gutem Beispiel voranzugehen ist im Prinzip zwar richtig, wenn wir allerdings dabei die Konkurrenzfähigkeit unserer Wirtschaft schwächen, können wir uns Klimaschutz vielleicht demnächst nicht mehr leisten. So warnte der tschechische Präsident Milos Zeman 2019 davor, dass der Klimaschutz
nahezu religiöse Züge annimmt. Wird bei uns die Energie zu teuer, würde die Industrie abwandern und Europa zu einem Ökologie-Museum verkommen.
1 Ich fürchte, da hat er recht. Die Diskussion wird immer mehr auf emotionaler Ebene geführt, wird teilweise dogmatisch und irrational, was durchaus auch Schaden anrichten kann. Klimaschutz mit der ideologischen Brechstange, ohne Rücksicht auf Verluste!
Physik - Ideologie - Moral
Gerade bei der Energiegewinnung müssen wir mit Bedacht vorgehen. Wenn Deutschland alles abschaltet, was CO₂ erzeugt, müssen wir in wind- und sonnenarmen Zeiten Atom- und Kohlestrom von den Nachbarländern importieren, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Eine Speichermöglichkeit in den dafür erforderlichen Größenordnungen ist mittelfristig nicht zu erwarten. Der Strom wird eben nicht in den Steckdosen erzeugt!
Extremismus ist immer falsch. Die globale Erwärmung ist ein physikalisches Phänomen, das sich nicht mit einseitigen Ideologien oder gar mit der moralischen Keule lösen lässt.
Zwischen Klimawandel-Predigern wie
Fridays for Future und Klimawandel-Leugnern wird der richtige Weg wie so oft irgendwo auf einer breiten Skala links und rechts der Mitte liegen. Ein Beispiel:
der-energierealist.de aus Hof an der Saale. Im Zusammenhang mit dem Streit über Windenergie-Anlagen auf dem Steinberg im Fichtelgebirge finden Sie weitere Informationen zu
Windenergie und Energiepflanzen-Anbau.
Das Prinzip des Egoismus ist die Triebfeder der Evolution. Das zu ändern haben schon viele versucht, von Jesus bis Karl Marx und dem Kommunismus/Sozialismus. Alle sind sie gescheitert. Der einzige Weg war immer und ist auch in Zukunft Kompromissfähigkeit. Polarisierung und Demonstrationen werden uns nicht retten. Auch wenn die Erde die vielen Milliarden Menschen eines Tages nicht mehr aushält,
das Leben wird überleben, vielleicht auch die (stark dezimierte) Menschheit.
Klima-Skeptizismus, Klimaskeptiker und Klimawandel-Leugner
Emotionale statt sachlicher Berichterstattung und selektive Berücksichtigung von Messergebnissen, wenn sie einem gerade in den Kram passen, gibt es natürlich in beiden Richtungen. So wird nicht nur die Temperaturerhöhung an sich, sondern der menschengemachte Einfluss darauf immer wieder angezweifelt. Eine Kompensation des Treibhauseffekts durch eine weniger aktive Sonne oder durch zunehmenden Vulkanismus ist natürlich möglich. Eine quantitative Erfassung der Relationen aber extrem schwierig, weshalb
Verschwörungstheorien und zweifelhafte Behauptungen massenhaft verbreitet werden – Von beiden Seiten!
Infos:
Klimaskeptiker