UFOs
Viele zählen auch die UFO-Phänomene zu diesen nicht realen Verschwörungstheorien (
UFOs). Für die meisten Berichte mag dies gelten, vor allem für die Begegnungen mit Aliens. Aber über die Zeiten vom Alten Testament bis in die Gegenwart lassen manche Begebenheiten auch zweifeln. Da werden Dinge beschrieben, die die Menschen damals nicht wissen konnten. Wie zum Beispiel das Zurückweichen des Jordanwassers, als das Himmelsgefährt des Elia herabschwebt und wieder startet.
Anti-Gravitation?
Erich von Däniken hat jedoch in seinen ersten Büchern berechtigte Fragen gestellt. Leider hat er später stark übertrieben, Dinge hinzugedichtet, um die Auflagen zu erhöhen, und sich dadurch unglaubwürdig gemacht. Kritisch gelesen entdeckt man vieles in seinen Büchern, das einen stutzig macht.
Klarträume
Ein weiteres Beispiel sind die Berichte über sogenannte Klarträume. Menschen beschreiben, dass sie sich während des Tages möglichst oft fragen: »Träume ich jetzt, oder bin ich wach?« Hat man sich daran gewöhnt, taucht diese Frage auch irgendwann in einem Traum auf. Anhand unlogischer Vorkommnisse kann man dann darauf schließen, dass man gerade träumt und dann die Handlung des Traumes bewusst und absichtlich beeinflussen. Das ist eine schöne Geschichte. Das würde sich doch jeder wünschen. Und weil es eine so schöne Geschichte ist, wird sie immer mehr ausgeschmückt. Der nächste behauptet vielleicht, er sei im Traum ins Bett gegangen und habe im Traum geträumt. Wie mit diesen Traum-im-Traum-Geschichten gewinnen die Aussagen immermehr an Umfang. Der hat das gesagt, dieser hat jenes gesagt, und wenn es so viele sagen, dann muss es doch wahr sein, oder? Sogar angebliche wissenschaftliche Beweise werden angeführt, wo Psychologen untersucht hätten, wie schlafende Klarträumer während des Träumens mittels Augenbewegungen Botschaften aus dem Traum übermittelten.
Alles ein modernes Märchen?
Ich behaupte: Das ist alles frei erfunden! Wunschdenken, Phantasie. Es ist genau so unmöglich, als im Kino durch starren auf die Leinwand mit Beschwörungsformeln die Handlung des Films zu beeinflussen. Auch die erwähnten Untersuchungen und "Beweise" sind erfunden oder zumindest unwissenschaftlich. Wenn eine Geschichte gut genug ist, erreicht man Folgendes: Erzählt man es zum Beispiel zwanzig Leuten, und erreicht, dass nur zwei davon es anderen weitererzählen, die es dann wiederum ihren Freunden und Bekannten erzählen, verbreitet sich die Legende in Windeseile über
das ganze Land.
Fake News als Spaß oder wissenschaftlicher Witz
»
Alle unsere Getränke sind mit Dihydrogenmonoxid (DHMO) verunreinigt!«
Und die Hersteller schütten das sogar absichtlich rein! Literweise! Kubikmeterweise! Klingt doch erschreckend, oder?
Und das schlimmste ist: Es ist wahr!
Dihydrogen heißt: Zwei Wasserstoffatome (H₂), -monoxid heißt: Ein Sauerstoffatom (O). Zusammen H₂O. Kaum zu glauben, dass unser gutes bayerisches Bier durch Wasser verunreinigt ist. Wasser! Ein Gag an jedem Stammtisch.
Irgendwie sind die Warnungen oft auch echt: »
Dihydrogenmonoxid kann schwere Verbrennungen verursachen!« Klar, wer lässt sich schon gern mit kochendem Wasser übergießen. DHMO kann elektrische Geräte beschädigen, wird auch in
Kernkraftwerken verwendet und wurde sogar in Krebsgeschwülsten gefunden! Alles die pure Wahrheit.
Wiki zu Verschwörungstheorien
Verbot für Dihydrogenmonoxid!
Anti-Gravitation
Schwarzer Humor, Galgenhumor
Für Computer gibt es Anti-Viren-Software. Die findet auch nicht alle Bedrohungen, aber die meisten. Ob Computer auch COVID-19 bekommen können ist unwahrscheinlich, vielleicht nach einer entsprechenden Mutation. Mittels einer in den Hinterkopf implantierten USB-Buchse kann man nun jedoch ein Anti-Viren-Programm im menschlichen Körper installieren. Es findet nicht nur Schnupfen- und Grippe-Viren, sondern nach einem aktuellen Update sogar die Corona-Viren und macht sie unschädlich! Da die USB-Buchse eine Infektionsgefahr darstellt, arbeitet man jetzt an einer drahtlosen Bluetooth-Lösung, die demnächst auf den Markt kommen soll, und unter die Hirnhaut implantiert wird.
Vom Schwarzen Humor ist es nicht weit zum
Galgenhumor. Die Menschen haben eben verschiedene Methoden, mit ausweglosen und Angst einflößenden Situationen umzugehen, oder sie zu verdrängen, und Humor ist allemal besser als Depressivität oder irrationale Panik.
Verbreitung von Fake News und Verschwörungstheorien übers Internet
Dass es die Stadt Bielefeld gar nicht gibt, das wissen Sie natürlich schon. Sogar einen Fußballverein
Arminia Bielefeld hat man erfunden. Und weil's so schön ist, wird's immer wieder erzählt. Einer erzählt's Fünfen. Jeder von denen erzählt's wieder Fünfen, und im Nu weiß es das ganze Land. In Zeiten von Facebook und Twitter erreichen Fake News innerhalb weniger Stunden die ganze Welt (wenn sie originell genug sind). Leider auch bösartige. Schön, wenn man mal einen trifft, der's noch nicht kennt und den man noch damit verblüffen kann. Wer entsprechende Fantasie besitzt, schmückt die Geschichten weiter aus. So entstand die Bielefeld-Verschwörung, ein Wandermärchen, offiziell
satirische Verschwörungstheorie genannt. Für Dihydrogenmonoxid wird theatralisch ein gesetzliches Verbot gefordert.
Neben leicht zu durchschauenden Späßen gibt es auch böse und gefährliche Nachrichten. Selbst wenn man sagt, »Das kann doch nicht sein. Das glaube ich nicht!«, bleibt der Zweifel, vielleicht doch? Stellen Sie sich vor, 1930 hätte es schon das Internet und die sozialen Netzwerke gegeben. Und da hätte es einen gegeben, der geschrieben hätte: »Da gibt es einen, der heißt Hitler, der will die Weltherrschaft an sich reißen und einen Zweiten Weltkrieg anzetteln!« Da hätten viele geschrieben: »Gibt's nicht, unvorstellbar, Fake News, Verschwörungstheorie!« Und trotzdem war's wahr!
Ich kann mich an eine Geschichte erinnern, ich glaube es war ein Spielfilm, in der eine Geheimorganisation ein gefährliches Virus entwickelt, die eigenen Mitglieder mit einer Impfung immunisiert, und dann das Virus freisetzt. Im Zuge der
Corona-Pandemie 2020 war es nur eine Frage der Zeit, bis dieses Szenario auf China und das Viren-Labor in Wuhan übertragen wurde. Allerdings wurde in diesem Fall das Virus durch ein Versehen, eine kleine Nachlässigkeit, verfrüht freigesetzt, bevor man die ganze Bevölkerung über das Trinkwasser oder Nahrungszusätze immunisieren konnte.
Die Anschuldigung ist ungeheuerlich, und alle vernünftigen Menschen werden sie ausdrücklich von sich weisen. Aber niemand kann verhindern, dass auch bei sich selbst ein Restzweifel zurückbleibt — vielleicht doch? Und schon haben wir die Verschwörungstheorie und die Fake News haben ihr Ziel erreicht und werden über's Internet exponentiell verbreitet, viral eben. In Buchform hat sich ähnliches schon vor Jahren verbreitet, in Büchern wie "Unrestricted Warfare", unter anderem von Wang Xiangsui und Qiao Liang.
Die Anzahl der erreichten Menschen erhöht sich exponentiell und in Zeiten sozialer Medien geht das inzwischen so schnell, dass bei schädlichen Nachrichten und
Fake News kein Einschreiten einer ordnenden Macht mehr möglich ist. Die Verbreitung erfolgt viral. Nachträgliche Widerrufe werden nicht mehr geglaubt, selbst wenn man sie beweisen kann. Die Massen können weder die erfunden Beweise noch die wirklichen Gegenbeweise wirklich überprüfen. Bei entsprechend vielen Klicks auf
Teilen oder
Like bei Facebook oder Retweets bei Twitter verbreitet sich eine Geschichte, wenn sie sehr gut ist, in Windeseile über den ganzen Erdball, eine virale Verbreitung. Gegenbeweise werden ignoriert. Die Massen können weder die erfunden Beweise noch die wirklichen Gegenbeweise wirklich überprüfen, wollen sie auch nicht. Die Geschichte zu glauben, ist ja viel interessanter.
Die Weizenkornlegende, ein Beispiel solch exponentiellen Wachstums
Ein gutes Beispiel exponentieller oder viraler Vermehrung ist die Geschichte mit dem Reiskorn (Weizenkorn) auf dem Schachbrett, die sogenannte
Weizenkornlegende: Der indische Brahmane
Sissa ibn Dahir hatte im 4. Jahrhundert nach Christus einer Legende zufolge das Schachspiel erfunden. Der indische Tyrann Shihram lernte daraus, dass auch der König als mächtigste Figur ohne seine Untertanen nichts ausrichten kann. Zum Dank für diese Weisheit gewährte der Herrscher dem Brahmanen einen freien Wunsch. Dieser wünschte sich Weizenkörner, und zwar so viele dass auf dem ersten Feld eines Schachbretts ein Korn liegt, auf dem zweiten zwei, auf dem dritten vier, usw., auf jedem Feld jeweils die doppelte Anzahl.
Der König war erfreut über die vermeintliche Bescheidenheit seines Untertanen. Dass dies ein Trugschluss war, merkte er, als es seine Rechenmeister selbst nach einigen Tagen noch nicht geschafft hatten, die geschuldete Anzahl zu errechnen. Der Verwalter der Kornkammer meldete schließlich, es würden gut 18 Trillionen Weizenkörner benötigt, und eine solche Menge wäre im ganzen Reich nicht vorhanden. Als Ausweg empfahl der Rechenmeister, Sissa in die Kornkammer zu lassen, und sich die benötigten Weizenkörner (Reiskörner) selbst herauszuzählen, was auch diesem natürlich nicht möglich war.
Selektive Wahrnehmung
Sehen wir nur, was wir sehen wollen? Natürlich nicht nur, aber wir sehen es gern. Das entscheidet nicht nur unser Gehirn. Unsere Augen übermitteln die Bilder nicht objektiv Pixel für Pixel an die Sehrinde, den Visuellen Cortex, sondern sie bereiten das Gesehene schon auf. Da werden Kontraste, Linien, geometrische Formen und vieles mehr schon im Auge erkannt und manches auch verworfen. Und das Gehirn ist auch alles andere als objektiv. Es filtert alle Sinneseindrücke und entscheidet unbewusst, was in unser Bewusstsein dringen darf. Aufmerksamkeit und Verstand können diesen Filter zwar beeinflussen, aber nur bedingt. Würde uns jedes kleinste Signal unserer fünf Sinne sofort bewusst, wären wir total überfordert.
Gefährliches tut sich leichter, diesen Filter zu überwinden. Das ist durchaus sinnvoll, aber oft trübt nur scheinbar Bedrohliches den objektiven Eindruck. Durch einen Terroranschlag ums Leben zu kommen, ist extrem unwahrscheinlich. Trotzdem haben wir beim dem Gedanken mehr Angst, als wenn wir ans Autofahren denken, obwohl das tatsächlich viel gefährlicher ist. Auch fliegen soll ja sicherer sein als Autofahren, aber schon unser Unterbewusstsein stellt fest, dass es für uns Landbewohner ungewöhnlich ist, sich Kilometer hoch über der Erde zu bewegen. Auf vier Rädern kann man schon mal nicht runterfallen, muss also sicherer sein. Für manche bedeutet das Flugangst, für Fallschirmspringer kann der Adrenalin-Kick aber auch so verlockend sein, dass sie während des Fluges aussteigen.
Medienkompetenz
Das Gegenmittel zu Fake News heißt Medienkompetenz. Sie erfordert, Informationsströme intelligent zu filtern und Medien kritisch zu konsumieren, was angesichts immer besser und glaubwürdiger werdender Fälschungen nicht immer gelingt. Eine gesunde Portion Skepsis ist sicher nicht verkehrt. Auch die Lehrpläne in den Schulen gehören längst angepasst. Informatik und Medienkunde könnten schon von der Grundschule an in andere Fächer mit eingebaut werden, was jedoch auch daran scheitert, dass entsprechend qualifizierte Lehrer fehlen. Da wird lieber haufenweise kopiert, was schon vor 20 Jahren gelehrt wurde. Allein mit dem Kauf tausender iPads oder Tablets ist es nicht getan. Eltern und Lehrer sind hier gefordert und dürfen sich Digitalisierung und Globalisierung nicht verschließen.
In diesem Zusammenhang muss auch einseitiger Religionsunterricht abgelehnt werden. Wenn religiöse Inhalte ähnlich wie Mathematik und Physik vermittelt werden, wird er zur weltfremden Agitation. Religionsunterricht muss vollständig durch breiter angelegten Ethikunterricht ersetzt werden, der gesellschaftliche Werte vermittelt und auch philosophische Lehren einschließt. Spirituelle Inhalte müssen kritisch hinterfragt werden, da einseitige religiöse Vorstellungen zu allen Zeiten auf der Welt für Kriege, Tod und Leid verantwortlich waren, im Mittelalter genau so wie heute.
Phantasie
Jenseits der objektiven Wahrnehmung, auch der gefilterten und verzerrten, beginnt die Phantasie (neudeutsch Fantasie), die sich oft auch nur bedingt steuern lässt. Beispiel: »
Stellen Sie sich jetzt in diesem Moment auf keinen Fall einen rosa Elefanten vor!« Haben Sie's geschafft? Es gibt auch ganze Herden von rosa Elefanten! Früher ging's auch mit Weißen Mäusen. Das passt alles in unseren Kopf. Ohne Phantasie sind allerdings die größten Errungenschaften der Menschheit undenkbar!
Die eindringlichste Hymne an den Wert der Phantasie stammt wohl von
Michael Ende. In seiner
Unendlichen Geschichte lässt er den Gmork sagen: "Phantasien hat keine Grenzen!". Aber Phantasien geht zu Grunde, "weil die Menschen anfangen, ihre Träume zu vergessen, ihre Hoffnungen zu verlieren … So wird das
Nichts immer stärker, die Leere, die zurückbleibt, eine Art Verzweiflung". Aber manche helfen dem Nichts, "weil man Menschen, die ohne Hoffnung sind, leichter unter Kontrolle halten kann. Und wer die Welt unter Kontrolle hält, der hat die Macht". Phantasie ist nichts Schlechtes, man muss sie nur von der Wirklichkeit unterscheiden können.
Götterlegenden, Mythen, Religionen
Kehren wir wieder zurück zu den Anfangszeiten der Religionen. Was hindert uns daran, obige Erkenntnisse auch auf die Religionsentstehung anzuwenden? Vor allem Angst! Viele Religionen drohen bei Fehlverhalten mit der Strafe der Götter (oder des Gottes). Auch unsere Kirchen. Im gleichen Atemzug bieten die Religionen Erlösung bei Wohlverhalten. Nun sind wir mal mutig und behaupten, die christliche Religion wäre eine Urbane Legende, hervorgerufen durch Fake News. Die Bibel bietet ja tatsächlich eindrucksvolle Geschichten, die es wert sind, verbreitet zu werden. Sieht man Jesus als
Philosophen, wäre es gut für alle Menschen, auf seine Worte zu hören. Aber das ist eben Gesellschafts-Philosophie, von allen Kanzeln gepredigt, und zweifellos gut und richtig.
Schwieriger wird es beim spirituellen Aspekt: Der Tod Jesu, um uns zu erlösen. Aber nicht nachhaltig. Wäre die Erlösung dauerhaft und vollständig, könnten wir ja sündigen wie wir wollten, nein, da muss die Angst vor dem Fegefeuer, verursacht durch Todsünden und anderes Fehlverhalten herhalten, sonst wären die Menschen ja frei. Schon vor Jahrtausenden wurden die Menschen in den Bann der Religionen gezogen, ob durch Medizinmänner, Druiden, Schamanen, Imame oder eben Priester. Im Namen ihrer Religion fielen sie in Kriegen über andersgläubige her, töteten und raubten, von den Kreuzzügen über den Dreißigjährigen Krieg bis in unsere Zeit.
Mystische Legenden und Religionen sind also alles andere als harmlose Gruselgeschichten!
Aberglauben
Wir belächeln gern, an welchen Unsinn unsere Vorfahren in den letzten Jahrtausenden geglaubt haben, aber sind wir heute immun gegen Aberglauben? Manche alte Verhaltensregeln muten heute skurril an, sind aber im Grunde harmlos. Zum Beispiel kommt es vor, dass ein Huhn ein kleines, fast rundes Ei ohne Dotter legt. Bei uns im Fichtelgebirge nannte man diese
Urigerl, im westlichen Oberfranken
Urichala, benannt nach dem biblischen Urija (Urias), der im Auftrag von König David getötet wurde, weil dieser scharf auf seine Frau Bathseba war. Um die schändliche Tat des edlen David zu entschuldigen wurde Urija von Kirchenmännern oft verteufelt. Nach alten Überlieferungen sollte man ein solches Ei, ein
Urigerl, über das Hausdach werfen, um einen eventuellen Hexenfluch zu beseitigen.
Besonders schlimm war es, wenn dieses dotterlose Ei von einem schwarzen Huhn gelegt wurde, denn dann hatte sich diese Henne mit dem Teufel in Gestalt einer Schlange gepaart. Ein italienischer Aberglaube bezeichnet dotterlose Eier als
Hahnenei. Auf einem normalen Hühnerhof könnte es ja auch passieren können, dass ein Hahn mal ein Ei ins Nest legt, vielleicht ist er ja ein Zwitter. Jedenfalls muss man ein solches Ei zertreten und den betreffenden Hahn erwürgen, denn würde er solche dotterlosen Eier unbemerkt ausbrüten, könnte daraus ein
Basilisk entstehen, und das Basiliskengift ruft bekanntlich die Syphilis hervor!
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Sollen wir eine Geschichte glauben oder nicht? Ist sie wahr oder reine Phantasie? Diese Entscheidung wurde den Menschen viele Jahrhunderte lang von der Kirche abgenommen. Sie bestimmte, was wahr ist und was nicht. Was ihr nicht passte, wurde als Aberglaube verbannt. Heute haben wir Meinungsfreiheit und jeder kann glauben, was er will. Im Artikel 5 unseres Grundgesetzes heißt es: »Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten...« Dass da auch viel Unsinn verbreitet wird, nehmen wir in Kauf, die Gesetze setzen dem aber auch Grenzen, was im Absatz 2 dieses Artikels steht. Nicht begrenzt ist allerdings, was oder wem wir glauben. Es ist unsere freie Entscheidung.
Die Gedanken sind frei... ist ein altes Volkslied, dessen Text schon fast 250 Jahre alt ist. Wir sollten aber nicht jeder Verschwörungstheorie glauben, nur weil's interessanter ist, als die langweilige Wahrheit. Eine gesunde Portion Skepsis sollten wir beiden Seiten entgegenbringen.
1 Handwörterbuch zur Deutschen Volkskunde, Abteilung 1, Aberglaube, 1930